Die Ermittlungen wegen Wilderei laufen
Sie streiten sich um ein Rehkitz – dann kommt die Polizei

Einer der Verdächtigen rief selbst die Polizei!
Ein 24-Jähriger in Varel (Landkreis Friesland) findet ein Kitz im Wald und gibt es bei Bekannten (43 und 45) ab. Als er es zurückfordert, endet das in einem riesigen Streit. Jetzt ermittelt die Polizei wegen mutmaßlicher Jagdwilderei.
Kitz im Wald gefunden und mitgenommen
Am Montagabend (9. Juni) wurden Polizeibeamte in Varel zu einem Einsatz wegen Streitigkeiten um ein Rehkitz gerufen. Ein 24-jähriger Mann aus Bockhorn hatte das junge Wildtier im Wald gefunden und zunächst mitgenommen. Anschließend gab er das Rehkitz bei einem in der Nähe des Fundortes wohnenden Paar aus Varel (45 und 43 Jahre) ab.
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Verdacht der Jagdwilderei gegen die Beteiligten
Als der Finder das Kitz kurze Zeit später zurückhaben wollte und die Herausgabe durch das Paar verweigert wurde, verständigte er die Polizei. Das Rehkitz konnte letztlich über den zuständigen Jagdpächter an eine Auffangstation vermittelt werden, in der das Tier jetzt artgerecht gepflegt wird. Zumindest so lange, bis es reif genug ist, um wieder ausgewildert zu werden. Die Polizei hat in dem Fall Ermittlungen wegen Jagdwilderei aufgenommen.
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Was tun, wenn man ein Rehkitz findet?
Solltet ihr bei einem Spaziergang im Wald ein Jungtier finden, fasst es bitte nicht an und nehmt Abstand! In den meisten Fällen kehrt die Mutter zu seinem Nachwuchs zurück. Falls ihr den Eindruck habt, dass das Tier verletzt ist oder Hilfe benötigt, wendet euch bitte an die Polizei oder den zuständigen Jagdpächter. (ajo mit dpa)