Für 22,50 Euro
Polizei schießt Riesenwels! Jetzt wird er in einem Gasthaus serviert
Doch keine Fischfrikadellen!
Nach der Aufregung um den erschossenen Wels vom Brombachsee in Bayern hat sich ein Wirt aus der Region den Fisch gesichert. Im Gasthof Zum Goldenen Lamm in Wettelsheim wurde das Zwei-Meter-Tier zerlegt und steht jetzt auf der Speisekarte.
Gasthof serviert Wels mit Kartoffeln und Gemüse
Für 22,50 Euro kann man in der Gaststube des Lokals ein Stück gebratenes Welsfilet „mit Sommergemüse und Kräuterkartoffeln“ bestellen, berichtet die Frankfurter Allgemeine. „Das Fleisch hat eine feste Konsistenz, fast wie zartes Kalb“, erzählt Hans Nerreter, der Eigentümer im Interview mit der Zeitung. Der Wels aus dem Brombachsee sei „sehr fein und aromatisch“.
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Am Wochenende hatte der Wels für jede Menge Wirbel gesorgt. Der Fisch soll mehrere Badegäste gebissen und dabei verletzt haben – wahrscheinlich, weil er seine Brut beschützen wollte. Welse halten sich eigentlich von Menschen fern – außer wenn Laichzeit ist. Dann wollten die Fische ihre Nester verteidigen, wie der zuständige Fischereiverband Mittelfranken e.V. bei Instagram erklärt.

Peta erstattet Anzeige gegen Wels-Töter
Weil am Freitag (20. Juni) aber noch ein Festival am See stattfand und viele andere das schöne Wetter nutzten, um baden zu gehen, hatte die Polizei Bedenken, dass der Fisch Panik am Ufer auslösen könnte. „Letztendlich stellte der aggressive Fisch ein Sicherheitsrisiko für die Badegäste sowie die Besucher eines dort stattfindenden Musikfestivals dar und musste erlegt werden“, teilte die Polizei mit.
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Ein Beamter schoss auf den Wels und posierte danach noch für ein Foto mit dem erlegten Tier. Das sorgte bei Tierschützern für einen Aufschrei. Die Organisation Peta erstattete nach eigenen Angaben sogar Strafanzeige gegen den Polizisten wegen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz. „Wir sind schockiert vom Vorgehen der zuständigen Polizei und der Angler, die ganz offenbar für den extrem schmerzhaften, langsamen und vor allem auch unnötigen und gesetzeswidrigen Tod des Welses verantwortlich sind“, meint PETA-Fachreferentin Jana Hoger.
Hälfte vom Wels ist schon verspeist
Im Wirtshaus in Wettelsheim ist von der ganzen Aufregung nicht viel zu spüren, wie die Frankfurter Allgemeine schreibt. 120 Portionen Filet seien aus dem Wels herausgeschnitten worden. Rund die Hälfte davon sei schon verspeist worden, sagt der Wirt der Zeitung. Die restlichen Filets seien eingefroren und würden nach und nach zubereitet. „Wenn der Polizist sich bei uns meldet, bekommt er auf jeden Fall eine Portion Wels aufs Haus“, versprach Nerreter in dem Interview. (jgr)