20-Jährige bricht ihr Schweigen
Maria tagelang misshandelt und eingesperrt – jetzt braucht das Model einen Rollstuhl
Es ist ein verstörendes Bild.
Eine junge Frau sitzt im Rollstuhl. Eine tiefe Narbe über der Stirn, gebrochene Beine, eine Wirbelsäule, die nur von Metall zusammengehalten wird. Was Maria Kovalchuk, ein 20-jähriges Nachwuchs-Model, durchgemacht hat, ist kaum in Worte zu fassen. Monate nach ihrem Verschwinden spricht sie nun erstmals über das, was ihr laut eigener Aussage in Dubai angetan wurde.
Model Maria Kovlachuk verschwindet nach Party in Dubai
Maria stammt aus Lwiw in der Ukraine, ist als Erotik-Model auf Plattformen wie OnlyFans aktiv, hat tausende Follower. Anfang März reist sie nach Dubai, um neuen Content zu produzieren. Es soll nur ein Zwischenstopp sein, ihr eigentliches Ziel ist Thailand. Doch sie verpasst ihren Flug.
In der Lobby ihres Hotels trifft sie einen jungen Mann, den sie zuvor in einer Karaoke-Bar kennengelernt hatte. Er ist Sohn eines russischen Unternehmers. Er bietet ihr an, in seinem Zimmer zu übernachten. Sein Vater könne sie später per Privatjet nach Thailand bringen, so erzählt sie es im Interview mit der russischen Plattform Ostorozhno.Media. Maria nimmt das Angebot an.
Was sie nicht weiß: Es ist der Beginn eines Albtraums.
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Im Hotelzimmer findet laut Maria später eine Party statt. Anwesend sind laut dem Bericht von Ostorozhno.Media etliche Kinder reicher Geschäftsleute aus Russland, der Ukraine und Belarus. Laut Maria tranken die Anwesenden Whisky und schnüffelten „weißes Pulver“. Nach einer Weile „drehten die Jungs durch“. Maria sagt: „Sie haben mich gedemütigt, bedroht, zu sexuellen Handlungen gedrängt.”
Als sie sich weigert, reagieren die Männer laut Maria mit Spott und aggressiv. Eine junge Frau soll ihr sogar ins Gesicht geschlagen und ihre Kleidung gestohlen haben.
Schwer verletzt am Straßenrand gefunden – OnlyFans-Star überlebte nur knapp
Maria versucht zu fliehen. Sie schleicht sich aus dem Zimmer und versteckt sich auf einer nahegelegenen Baustelle. Doch sie wird von zwei jungen Männern der Party gefunden. Anschließend sei sie massiv verprügelt und von einer großen Höhe auf die Straße geworfen worden.
„Die nächste Szene, an die ich mich erinnere, ist, dass ein Auto angehalten hat”, erklärt Maria. „Der Fahrer hat einen Krankenwagen und die Polizei gerufen.”
Das tatsächliche Geschehen ist schwer rekonstruierbar. Die Videoaufnahmen der Kameras wurden bereits gelöscht. „Drei Monate sind vergangen, die Polizei hat auf den Moment gewartet, in dem die Kameras alle drei Monate gelöscht werden. Die Kameras wurden gelöscht, es gibt keine Beweise”, so Maria.
Maria bleibt acht Tage lang verschwunden. Am 12. März wird sie schwer verletzt am Straßenrand gefunden. Halbtot, mit gebrochenen Beinen und zertrümmerter Wirbelsäule. Ihr Zustand ist kritisch.
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Behandlung bezahlt – Schweige-Deal mit Behörden in Dubai?
Was genau geschah, weiß sie nicht mehr. Laut Maria wurden zwei Männer zwar kurzzeitig festgenommen, aber schon nach einem Tag wieder freigelassen. Etliche Zeugen wurden demnach nie befragt. Der Fall sei daraufhin geschlossen worden.
„Die polizeilichen Ermittlungen ergaben, dass Maria vor sexueller Gewalt davongelaufen sei und dass sie dann um ihre Ehre, ihre Würde zu schützen, beschlossen habe, Selbstmord zu begehen”, erzählt Marias Mutter Anna Kovalchuk.
Maria sagt, ihre aufwendige medizinische Behandlung sei von den Behörden in Dubai bezahlt worden. Ihre Mutter spricht von „kolossalen Summen”. Im Gegenzug, so heißt es im Bericht von Ostorozhno.Media, habe man Maria nahegelegt, keine belastenden Aussagen über die Vereinigten Arabischen Emirate zu machen.
Die Ukrainerin zeigt mit dem Finger auf andere. Auf die „reichen Russen”, wie sie sie nennt, die sie wie einen Gegenstand behandelt hätten.
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Rollstuhl und Reha – so geht es Maria Kovalchuk heute
Heute lebt Maria bei ihrer Mutter in Norwegen. Dort will sie bleiben und eine Ausbildung machen. Sie ist weiterhin auf einen Rollstuhl angewiesen, lernt mühsam das Gehen mit Krücken. Ein einfacher Alltag ist das nicht. „Ich habe noch einen Beinbruch, kann die Belastung nicht halten. Ich lerne langsam, wieder zu laufen. Aber der Rollstuhl ist mein Hauptmittel der Fortbewegung.” Die gebrochenen Beine heilen nur langsam, und Marias Wirbelsäule wird von Schrauben zusammengehalten.
Ihre Narben sind sichtbar – auf der Haut und in der Seele. Maria sagt: „Ich will, dass es nicht wieder passiert. Andere Mädchen sollen wissen, worauf sie sich einlassen.” Auf OnlyFans möchte sie sich in Zukunft nicht mehr zur Schau stellen.
