Kinderleiche tot aus der Lahn geborgen
Weilburg trauert! Bürgermeister bestätigt Tod von Pawlos (6)
Es ist das traurige Ende einer aufreibenden Suche.
Der kleine Pawlos (6) aus Weilburg (Hessen) ist tot. Ein Kanufahrer entdeckte seine Leiche am Ostersonntag in der Lahn – das Ergebnis der Obduktion steht zwar noch aus, Polizei und Bürgermeister bestätigen jedoch am Ostermontag den Tod des Jungen. Mit großer Bestürzung.
Polizei bestätigt Pawlos Tod – Obduktionsergebnis steht noch aus
Nach fast vier Wochen bangen Wartens herrscht nun bittere Gewissheit. Der sechsjährige Pawlos, der seit dem 25. März vermisst wurde, ist tot – das bestätigte die Polizei und der Bürgermeister von Weilburg, Johannes Hanisch, am Ostermontag. „Mit großer Trauer müssen wir mitteilen, dass am gestrigen Tage, am Ostersonntag, der sechsjährige Pawlos aus Weilburg leblos aufgefunden wurde“, so Ilka Roth, Sprecherin des Polizeipräsidiums Westhessen. „Ein Kanufahrer hatte in den frühen Abendstunden eine leblose Person im Bereich der Lahn entdeckt und den Notruf informiert. Der Notarzt konnte leider nur noch den Tod der Person feststellen.“
Anhand verschiedener Merkmale bestehe kaum ein Zweifel an der Identität: „Anhand seiner Körpergröße sowie der Haarfarbe als auch der Kleidung, die die Person trug und eben auch noch die Schuhe, die ich hervorheben möchte – da haben wir ja auch extra noch mal einen Fahndungshinweis gehabt – da war uns sehr klar, dass es sich hier mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit um Pawlos handeln muss.“
Laut Polizei gebe es bislang keine Hinweise auf ein Verbrechen. Die genaue Todesursache soll durch die Gerichtsmedizin geklärt werden. „Im Moment laufen die Untersuchungen auch in der Gerichtsmedizin, um die Umstände des Todes, aber auch die Identität zweifelsfrei zu klären“, so Roth weiter.
„Gewissheit über das Schicksal von Pawlos“ – Bürgermeister ringt um Worte
Auch Bürgermeister Dr. Johannes Hanisch meldet sich in einem bewegenden Statement zu Wort: „Wir haben somit jetzt Gewissheit – Gewissheit über das Schicksal von Pawlos, aber vor allem die Familie von Pawlos hat Gewissheit. Diese Gewissheit hilft dabei, jetzt trauern zu können.“
Hanisch bedankte sich bei allen, die in den vergangenen Wochen geholfen hatten, und sprach der Familie Mut zu: „Für diese schweren Stunden und Tage, die vor der Familie, vor den Angehörigen und vor den Freunden von Pawlos liegen, wünschen wir alle erdenkliche Kraft. Unsere Gedanken sind bei ihnen und unsere Kraft und unsere große Anteilnahme ist ihnen gewiss. Weilburg trauert. Wir alle sind bei der Familie in Gedanken.”
Pawlos verschwand nach dem Mittagessen aus seiner Schule
Rückblick: Der sechsjährige Junge war autistisch veranlagt und besuchte eine Förderschule in Weilburg. Dort wurde er am 25. März nach dem Mittagessen zuletzt gesehen. Eine Überwachungskamera zeichnete ihn später noch im Bereich des Bahnhofs auf – dann verlor sich seine Spur.
Lese-Tipp: Innerhalb einer Minute war Pawlos (6) wie vom Erdboden verschluckt
Es folgte eine der größten Suchaktionen in der Region der vergangenen Jahre: Hunderte Einsatzkräfte durchkämmten das Gelände, ein Bundeswehrflugzeug wurde eingesetzt, Spürhunde suchten entlang der Lahn. Vergeblich – bis zum Ostersonntag.
Pawlos (6) aus Weilburg ist tot – Anwohner sprechen mit RTL
Für viele Menschen in Weilburg ist nun eine quälende Zeit des Hoffens und Bangens zu Ende. „Das bestürzt ganz Weilburg“, sagt ein Anwohner im Gespräch mit RTL. „Am schlimmsten” sei wohl die Zeit der Ungewissheit gewesen – zumindest diese sei nun vorbei. „In der nächsten Zeit ist erst mal Trauer angesagt”, erklärt er.
Die Anteilnahme in der Stadt ist groß. Die Familie von Pawlos war bei der Bergung der Leiche nach Angaben des Bürgermeisters selbst vor Ort. „Die Familie war da und die Familie hat mir widergespiegelt, dass sie dankbar ist um die große Anteilnahme und dass ihr das auch Kraft gibt. Und diese Anteilnahme, diese Kraft wird sie jetzt, in diesen Stunden der Gewissheit auch sehr, sehr intensiv brauchen.“
