Vermisster Deutscher Kreta-Urlauber – das sagt die Hostel-Managerin„Hätte mir Johann gesagt, dass er zur Samaria-Schlucht will, hätte ich ihn auf jeden Fall gestoppt”

Johann W. wird seit Tagen in der Samaria-Schlucht auf Kreta vermisst.
Johann W. wird seit Tagen in der Samaria-Schlucht auf Kreta vermisst.
Privat
von Anna Hohns und Florent Gallet

Wusste er nicht, dass sein Plan lebensgefährlich ist?
Der deutsche Tourist Johann W. verschwindet am 13. Februar im Gebiet der Samaria-Schlucht auf Kreta. Seine Gastgeberin kann kaum fassen, wo der 20-Jährige unterwegs war: Hätte sie bloß vorher gewusst, was der Student vorhatte …

Von einer Joggingrunde kehrt Johann W. nicht zurück

Evita Deligeorgi managt das Hostel auf Kreta, in dem der vermisste Deutsche zuletzt untergekommen ist. Im Gespräch mit RTL erzählt sie, dass Touristen des Öfteren an der Rezeption nach möglichen Wandertouren fragen. Johann W. hat das aber wohl leider nicht getan. „Hätte mir Johann gesagt, dass er zur Samaria-Schlucht will, hätte ich ihn auf jeden Fall gestoppt“, sagt sie unserer Reporterin: Im Winter sei dieses Gebirgstal im Süden Kretas sehr gefährlich. Der 13 Kilometer lange Wanderweg durch die Schlucht ist zwischen Oktober und – je nach Wetterbedingungen – April oder Mai geschlossen. In den Bergen Kretas schneit es im Winter regelmäßig. Auch als Johann W. zur schicksalhaften Jogging-Runde Richtung Samaria-Schlucht aufbricht, liegt Schnee auf dem Weg.

Lese-Tipp: Familie des Vermissten reist nach Kreta, um bei der Suche zu helfen

Im Video: Schwester sucht verzweifelt nach Johann W.

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20-Jähriger trug nur dünne Sportbekleidung

Der Student aus Heidelberg war alleine auf Kreta im Urlaub, um seiner Leidenschaft des Laufens in den Bergen nachzugehen. Videoaufnahmen einer Überwachungskamera zeigen, wie er am 13. Februar von einem Parkplatz am Ende der Samaria-Schlucht losläuft, er trägt dabei nur dünne Sportkleidung. Nachts sinkt die Temperatur in der Gegen aktuell auf zwei bis drei Grad Celsius: Die Überlebenschancen von Johann W. sinken mit jeder Stunde. Einsatzkräfte suchen seit Tagen die Schlucht nach dem Vermissten ab – sie hoffen, den 20-Jährigen noch lebend zu finden.