Großeinsatz in der Nähe des Weißen HausesNach Schüssen auf Nationalgarde: Trump spricht von Terrorakt

Plötzlich fallen Schüsse!
In der Nähe des Weißen Hauses sind zwei Nationalgardisten von Schüssen getroffen worden. Der Schütze wurde gefasst. Über sein Motiv liegen noch keine Informationen vor. US-Präsident Trump kündigte in einer Ansprache an die Nation Konsequenzen an.

Schüsse in Washington fast direkt am Weißen Haus

US-Präsident Donald Trump hat einen bewaffneten Angriff auf zwei Nationalgardisten in der Hauptstadt Washington als „Akt des Terrors” bezeichnet und drastische politische Konsequenzen angekündigt. Weil es sich bei dem mutmaßlichen Täter den Behörden zufolge um einen Afghanen handelt, kündigte Trump Überprüfungen aller Ausländer aus Afghanistan an, die unter seinem demokratischen Amtsvorgänger Joe Biden in die USA gekommen waren.

Zudem werde er „alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass alle Ausländer aus allen Ländern abgeschoben werden, die nicht hierhergehören oder unserem Land keinen Nutzen bringen”, sagte der Republikaner in einer Ansprache. Er ordnete zudem die Entsendung von rund 500 weiteren Soldatinnen und Soldaten der Nationalgarde in die Hauptstadt an.

Nur wenige Stunden vorher hatte am Mittwochnachmittag (Ortszeit) ein Schütze in Washington der Nähe des Weißen Hauses vor einer U-Bahnhaltestelle das Feuer auf zwei Nationalgardisten eröffnet und sie dabei nach Behördenangaben lebensgefährlich verletzt. Es gab zunächst keine genauen Angaben zur Identität der Opfer. Unbestätigten Medienberichten zufolge handelte es sich um eine Soldatin und einen Soldaten. Die demokratische Bürgermeisterin der Hauptstadt, Muriel Bowser, sprach von einem gezielten Angriff. Details zum Motiv gab es zunächst nicht.

Zunächst hatte es Verwirrung um den Zustand der Opfer gegeben. Der Gouverneur von West Virginia, Patrick Morrisey, erklärte, die beiden seien gestorben. Wenig später schrieb er dann auf der Plattform X, es gebe widersprüchliche Berichte über ihren Zustand. In einer späteren Videobotschaft ging der Republikaner nicht auf seinen ursprünglichen Post über den angeblichen Tod der Soldaten ein. Morrisey zufolge stammen die beiden aus seinem Bundesstaat.

National Guard Shooting
Einsatzkräfte der Polizei bewachen seit dem Vorfall das Gebiet rund ums Weiße Haus.
AP

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Der Vorfall schockierte die USA am Vorabend des wichtigen Feiertags Thanksgiving, des Erntedankfests. Ein Vertreter der Washingtoner Polizei erläuterte, der Schütze sei in der Nähe der U-Bahnhaltestelle Farragut West um eine Ecke gekommen und habe sofort auf die beiden Nationalgardisten gefeuert. Weitere Mitglieder der Nationalgarde hätten die Schüsse gehört, eingegriffen und den Verdächtigen überwältigt, nachdem dieser zu Boden gegangen sei. Die Polizei sei wenige Augenblicke später eingetroffen.

Bei dem mutmaßlichen Täter soll es sich US-Medienberichten zufolge um einen 29 Jahre alten Afghanen handeln, der 2021 in die USA einreiste, aber erst 2025 nach Trumps Amtsantritt Asyl gewährt bekam.

National Guard Shooting
Rettungskräfte sperren am Abend einen Bereich in der Nähe ab, in dem offenbar Soldaten der Nationalgarde erschossen wurden.
AP

Trump zeigt sich entsetzt über den Vorfall

Auf der Plattform Truth Social meldet sich Donald Trump jetzt zu Wort. Den mutmaßlichen Schützen, der Berichten zufolge schwer verletzt ist, bezeichnet er als „Tier” und betont, er werde „einen hohen Preis bezahlen müssen”. Seine Gedanken seien bei den Opfern. Beide stammten nach Angaben des Gouverneurs Patrick Morrisey aus dem US-Bundesstaat West-Virginia. „Diese tapferen West-Virginier haben im Dienst für ihr Land ihr Leben verloren”, schreibt er in einer Nachricht auf X. Man stehe nun für weitere Ermittlungen in ständigem Kontakt mit den Bundesbehörden und werde die Aufklärung dieses schrecklichen Vorfalls fordern. (jve,jow, pba)

Verwendete Quellen: Reuters, AFP, BBC, AP, dpa