Es war der Hilfssheriff
Erst begnadigt, dann erschossen – Kapitol-Stürmer stirbt bei Verkehrskontrolle

Wäre er doch lieber im Knast geblieben!
Matthew Huttle (42) war einer der Trump-Anhänger, die am 6. Januar 2021 gewaltsam das Kapitol in Washington D.C. stürmten. Nach einer Verurteilung und sechs Monaten Gefängnis wurde er erst letzte Woche von Donald Trump (78) begnadigt. Doch nur wenige Tage nach seiner Freilassung wird Huttle bei einer Verkehrskontrolle in Indiana von einem Hilfssheriff erschossen.
Auseinandersetzung mit Polizei eskaliert
Wie die Polizei des Jasper County mitteilt, soll Huttle sich der Festnahme widersetzt haben. „Es kam zu einer Auseinandersetzung zwischen dem Verdächtigen und dem Hilfssheriff, in deren Folge der Beamte seine Waffe abfeuerte und den Verdächtigen tödlich verletzte“, heißt es in der Mitteilung. Bei Huttle wurde eine Schusswaffe gefunden. Ob er die Beamten damit bedroht hatte, ist noch unklar.
Der Hilfssheriff wurde vorerst beurlaubt. Sheriff Patrick Williamson drückte der Familie des Verstorbenen sein Beileid aus: „Der Verlust eines Menschenlebens ist für die, die Herrn Huttle nahe standen, traumatisch.“
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Huttle war Teil des gewalttätigen Mobs, der am 6. Januar 2021 das Kapitol stürmte. Das Ziel: die Auszählung der Wählerstimmen zur Bestätigung von Joe Bidens Wahlsieg verhindern. Zusammen mit Hunderten anderen Unterstützern Trumps überwältigte er Sicherheitskräfte und drang ins Gebäude ein. An diesem Tag starben fünf Menschen. 140 Menschen werden verletzt. Wie die Washington Post berichtet, sei Huttle beim Kapitol-Sturm an vorderster Front gestanden.
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Im August 2023 bekannte sich Huttle schließlich schuldig, das Kapitol unerlaubt betreten zu haben. Er wurde zu sechs Monaten Haft und einem Jahr Bewährung verurteilt. Seine wiedergewonnene Freiheit erhielt er durch die umstrittene Begnadigung Trumps – wenige Tage vor der tödlichen Verkehrskontrolle. Auch Huttles Onkel, der Polizisten mit einer Fahnenstange angegriffen hatte, wurde begnadigt. (kra)