Unterhaltspreller vor Gericht

Statt für seine Kinder zu zahlen, macht Rene B. (54) lieber teure Urlaube

von Frank Vacik und Sebastian Stöckmann

Für teure Reisen hat er offenbar Geld – für seine eigenen Kinder nicht.
Seit Jahren soll Rene B. (54) den Unterhalt prellen und auf großem Fuß leben. Urlaubsbilder lassen vermuten, dass er ein ausschweifendes Leben führt. Doch jetzt bittet ihn das Gericht zur Kasse.

Unterhaltspreller soll gewalttätig gewesen sein

Annika B. (37) aus Sachsen will, dass ihre Kinder sorgenfrei aufwachsen. Mit ihrem neuen Partner ist sie glücklich, aber ihr Ex bereitet ihr schlaflose Nächte. Annika B. wartet seit Jahren auf Unterhalt von Rene B. Er soll Unterhaltsschulden im fünfstelligen Bereich haben.

Neun Jahre seien die beiden ein Paar gewesen und seit sechs Jahren getrennt, erzählt die 37-Jährige. „Die Beziehung war sehr schwierig. Er ist spielsüchtig und gewalttätig. Und hat er nicht nur an mir, sondern auch an den Kindern ausgelassen.”

Annika B. hatte „nicht mal das Geld für ein Überraschungsei”

Seit Ende 2021 erhalte sie keinen Unterhalt mehr von ihrem Ex, sagt Annika B. „Am Anfang hatten wir teilweise nicht mal das Geld für ein Überraschungsei, was 89 Cent kostet.” Dabei soll Rene B. Geld satt haben. Er sei in der Firma seiner neuen Frau als Geschäftsführer angestellt, bekomme aber nur 800 Euro Monatsgehalt „Er hat auf seinem Konto nichts, das ist alles auf dem Geschäftskonto”, behauptet Annika B. „Und da kommt man halt nicht ran, weil das auf die Frau läuft.”

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Gericht verurteilt Unterhaltspreller

Als RTL Rene B. vor einigen Monaten im Garten trifft, bestreitet er die Vorwürfe. Die Gewalt- und Spielsuchtvorwürfe gegen ihn seien Lügen, den Unterhalt könne er sich nicht leisten. „Ich habe eine Pfändungsgrenze von 980 Euro – wie soll ich 500 Euro Unterhalt bezahlen?”, sagt der 54-Jährige. Er habe schlicht kein Geld, um Unterhalt für seine Kinder zu zahlen.

Im April verurteilt der Richter den 54-Jährigen ihn zu 3.000 Euro Geldstrafe wegen Verletzung der Unterhaltspflicht. Er legt Einspruch ein, doch scheitert damit am Donnerstag. Rene B.s Geschäftsführer-Job in der Firma seiner Freundin hält das Gericht für eine Masche. Jetzt muss er sogar 4.200 Euro zahlen – und natürlich die Schulden bei Annika B.