Trauer um deutsches Terror-Opfer in Rotterdam
„Auf Wiedersehen, mein Schatz, mein kleiner Frosch“

Er hatte noch so viel vor, jetzt weinen seine Angehörigen und Freunde um ihn.
Philipp W. ist der Mann, der dem blindwütigen Hass eines Islamisten in Rotterdam zum Opfer fiel und starb. Der 32-Jährige lebte erst seit Kurzem in der niederländischen Hafenstadt, für die er seiner Heimatstadt Hamburg den Rücken gekehrt hat.
Bewegende Abschiedsworte von Philipp W.’s trauerndem Partner
Wie die einheimische Tageszeitung De Telegraaf berichtete, versammelten sich am Sonntag Verwandte, Freunde, Bekannte und andere Trauernde an der Stelle, an der am vergangenen Donnerstag ein islamistischer Messerstecher wahllos Menschen attackiert hatte.

Die Trauernden legten Blumen ab, an einigen hingen kleine Botschaften. Ein Mann, niederländischen Medien zufolge der Partner von Philipp W., schrieb: „Meine Liebe, mein Schatz, mein Herz. Ich habe dich unendlich geliebt und tue es immer noch. Du hast mein Herz berührt.“ Er verabschiedet sich mit den Worten: „Auf Wiedersehen meine Liebe, mein Frosch.“
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An der improvisierten Trauerstelle lagen auch Stofftiere und die blauen Rollerblades, mit denen Philipp W. oft in seiner neuen Heimatstadt unterwegs war. Außerdem war eine kleine Regenbogenfahne aufgestellt.
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W. wollte in Rotterdam beruflich bei einer Agentur für Architektur, Stadtplanung und Landschaftsgestaltung durchstarten, berichtet die Zeitung weiter. Als er im März in die Niederlande zog, freute er sich bei der Plattform Linkedin: „Ich bin jetzt so gespannt auf das, was kommt – neue Leute, neue Ideen, neue Projekte. Wenn Sie dafür offen sind, lasst uns Kontakte knüpfen und gemeinsam Probleme lösen!“
Seine Freude auf die Zukunft endete am vergangenen Donnerstag jäh durch die Messerstiche eines religiösen Fanatikers. Er wurde festgenommen, nachdem er von Passanten und Polizei überwältigt worden war.

Die Ermittler in Rotterdam gehen von einem terroristischen Hintergrund der Tat aus. Der 22-jährige Messerstecher stehe unter dem Verdacht des Mordes und des versuchten Mordes in terroristischer Absicht, so die Staatsanwaltschaft. Er habe während der Tat mehrfach „Allahu akbar“ (zu Arabisch: Gott ist groß) gerufen. Der Ausdruck wird auch von islamischen Extremisten benutzt. Der Mann sei in der Vergangenheit mehrfach wegen Gewaltdelikten verurteilt worden. (uvo, mit dpa)