Bei Rantum auf Sylt
Schon wieder! Toter Wal in Deutschland angespült

Und wieder liegt ein toter Wal am Sylter Strand!
Wo sonst Insel-Urlauber flanieren, liegt das tote Tier im Sand. Dieses Mal soll es aber vor Schaulustigen geschützt werden. Und die vor ihm.
Der Kadaver liegt jetzt in den Dünen
Es ist ein trauriges Bild: Der verendete Wal wird am Mittwoch (4. Juni) am Sylter Strand gefunden. Doch da bleibt er nicht lange. Noch am selben Tag wird der Kadaver mit einem Radlader in die Dünen transportiert und dort abgelegt.
Rainer Borcherding, Biologe der Schutzstation Wattenmeer erklärt RTL den Grund: „Um einen großen Auflauf am Strand zu vermeiden.” Durch entstehende Gase kann so ein Kadaver nämlich zur Gefahr werden und explodieren. „Bei diesem scheint der Druck aber schon durchs Maul weggegangen zu sein. Der umgestülpte Magen hängt aus seinem Maul.”
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Das tote Tier ist ein Zwergwal, die Art ist laut dem Experten mittlerweile in einem Teil der Nordsee heimisch. „Seit zehn bis 15 Jahren gibt es mehrere Strandungen pro Jahr. Die Art erholt sich scheinbar im Bestand.” Das tote Tier ist demnach rund sieben bis acht Meter lang. Es ist nicht der erste Wal, der in diesem Jahr auf Sylt angespült worden ist.
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Schon der zweite tote Wal auf Sylt in diesem Jahr
Schon im Februar ist ein Pottwal in Hörnum an den Strand gespült worden. Um den Kadaver abzutransportieren, muss er damals noch vor Ort in mehrere Teile zerlegt werden. Ein trauriges Schauspiel, das unzählige Schaulustige anzog.
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Wie der Pottwal damals wird nun auch der tote Zwergwal weiter untersucht. Er soll noch am Donnerstag (5. Juni) von der Insel in eine Tierkörperbeseitigungsanstalt transportiert und von Mitarbeitern der Tierärztlichen Hochschule Hannover angeschaut werden. So soll dann auch die Todesursache geklärt werden.
Ist der Wal in Seilen erstickt?
Die Vermutung des Biologen Borcherding: „Man sieht eine schräg verlaufende Linie, die von hinter der Brustflosse schräg über seine Kinnfurchen nach vorne verläuft. Das würde ich als Abdruck eines Seils interpretieren und man muss vermuten, dass der Wal sich in Seil- oder Netzresten verstrickt hat und daran gestorben ist.“
Rainer Borcherding, Biologe der Schutzstation Wattenmeer, hofft, dass einige der 30 Zentimeter langen Barten des Wals, also die Hornplatten, die beim Zwergwal die Zähne ersetzen, künftig auf Sylt ausgestellt werden.