Auf ihre Krönung folgt der HassThüringer Weinprinzessin kämpft gegen Shitstorm im Netz

Roksolana Hlynchak steht auf der Bühne als neue Weinprinzessin beim 31. Thüringer Weinfest.
Roksolana Hlynchak steht auf der Bühne als neue Weinprinzessin beim 31. Thüringer Weinfest.
dpa/Bodo Schackow

Stimmung im Netz schaukelt sich hoch!
Erst wenige Stunden ist Roksolana im Amt, doch bereits am Abend der Krönungsfeier hagelt es in den sozialen Medien wüste Kommentare gegen die 30. Thüringer Weinprinzessin. Die Frage, warum mit der 22-Jährigen eine Ukrainerin in diesem Jahr den Titel trägt, sorgt bei einigen Usern für Entrüstung.

Kollegen ermutigen Roksolana zur Teilnahme

Mit einem Glas Wein in der Hand strahlt Roksolana Hlynchak als ihr am 17. August auf der Bühne in Bad Sulza die Krone der Weinprinzessin aufgesetzt wird. Für die 22-Jährige ist es ein besonders schöner Tag. Vor vier Jahren kommt die junge Frau aus der Ukraine nach Bad Sulza und erfüllt sich damit einen Kindheitstraum, heißt es von der Stadt Bad Sulza. In dem Kur- und Weinort will sie ihre Deutschkenntnisse verbessern.

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Mit damals 18 Jahren beginnt sie in Thüringen ihre Ausbildung zur Hotelfachfrau und arbeitet nach ihrem erfolgreichen Abschluss in einem Hotel in Bad Sulza, wie die Stadt mitteilt. Dort sind es ihre Kolleginnen und Kollegen, die Hlynchak ermutigen, sich auf das Amt der Weinprinzessin zu bewerben. Als eine von drei Teilnehmerinnen stellt sich die junge Frau dann im Mai der Jury-Prüfung.

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Kritik an Weinprinzessin-Wahl nicht nur im Netz

Roksolanas feierliche Krönung wird nun von einem Shitstorm im Netz überschattet. Wie der MDR berichtet, sammeln sich unter den Postings des Senders schnell unzählige Kommentare von Accounts, die „ganz klar rechtsradikal und rechtsextrem waren”. Innerhalb weniger Stunden sei das Kommentaraufkommen so hoch gewesen, dass sich der Sender dazu entscheidet, die Kommentarfunktion unter dem Post abzuschalten.

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Gegenwind kommt auch von einer Mitbewerberin um das Amt. Laut MDR habe ich die frustrierte Verliererin in einem Brief gemeldet. Ihrer Meinung nach sei die Prüfung unfair abgelaufen. Außerdem bemängelt sie, dass ihre ganze Familie seit Jahren Zeit und Ehrenamt in das Thema Wein stecke – „das alles zählt wohl nicht”, heißt es in ihrem Schreiben.

Jury steht hinter Entscheidung für Roksolana

Die 22-Jährige habe mit ihrem Charme überzeugt, habe „herzfrischend für den Wein und Bad Sulza geschwärmt“, sagte Kurdirektorin und Jury-Mitglied Melanie Kornhaas dem MDR. Für die Prüfung hätten außerdem alle Teilnehmerinnen die gleichen Unterlagen bekommen. Darüber hinaus werde das Amt der Weinprinzessin nicht vererbt, sondern über eine demokratische Wahl entschieden.

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Trotz aller Anfeindungen will Roksolana ihr Amt nicht aufgeben. Neben den Hasskommentaren habe sie auch viel Unterstützung und Glückwünsche für ihren Sieg erhalten. Wie sie dem MDR sagt, sei sie stolz, Thüringen und den Wein präsentieren zu dürfen. (okr)