Einmalig in den USAUS-Häftling hingerichtet – aber sein Herzschrittmacher läuft weiter

Das gab’s noch nie!
Mit einer Giftspritze ist in den USA ein Häftling getötet worden. Davor hatte es eine Debatte um seinen Herzschrittmacher gegeben – denn der wurde für die Hinrichtung nicht ausgeschaltet.
Herzschrittmacher kann mit Schock auf Giftspritze reagieren
Ein verurteilter Mörder ist in den USA hingerichtet worden – ohne dass sein implantiertes Herzgerät vorher ausgeschaltet wurde. Dieses Vorgehen hatte zuvor für Diskussionen gesorgt. Medienberichten zufolge habe es Befürchtungen gegeben, das Gerät könne mit einem Schock auf die Giftspritze reagieren und dem Verurteilten so unnötige Schmerzen zufügen und die Sterbephase verlängern.
US-Reporterinnen, die den Verlauf bis zu seinem Tod mitverfolgten, berichteten tatsächlich, der Häftling habe über starke Schmerzen geklagt.
Um 10.43 Uhr (Ortszeit) sei Black jedoch für tot erklärt worden, wie ein Vertreter der Gefängnisverwaltung im Bundesstaat Tennessee danach mitteilte.
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„Erleichtert” – Opfer-Familie war bei Hinrichtung dabei

Der Mann war zum Tode verurteilt worden, weil er in den 1980er Jahren nach US-Medienberichten seine damalige Freundin und ihre zwei kleinen Töchter umgebracht hatte. Die Opferfamilie ließ eine Erklärung verlesen, in der es hieß, dass man nun erleichtert sei. Man habe nie eine Entschuldigung erhalten.
Die Todesstrafe ist in den USA umstritten. Fortschritte in der Forensik sowie Enthüllungen über Justizirrtümer nähren Zweifel an der Unfehlbarkeit des Systems – in den vergangenen Jahren ist das Bewusstsein dafür gewachsen, dass möglicherweise auch Unschuldige exekutiert wurden. Soziale Ungleichheit und Rassismus spielen ebenfalls eine Rolle. (vho, mit dpa)