Aus Angst vor Unterhaltszahlungen?
Mann tötet seine Ex – weil er dachte, sie sei schwanger

„Besonders sinnlos“ – der Richter findet deutliche Worte für diese schlimme Tat.
Für den Mord an seiner Ex-Freundin in Stuttgart ist ein 40 Jahre alter Mann zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Gericht sieht es als erwiesen an, dass der Mann die 32-Jährige im August 2023 mit 22 Messerstichen tötete. Offenbar aus Angst vor drohenden Unterhaltszahlungen!
Frau hatte schon abgetrieben
Die Tat wurde nach Überzeugung der Kammer am Stuttgarter Landgericht mit „einem absoluten Vernichtungswillen“ begangen. „Die hier passierte Tötung ist besonders tragisch und sinnlos gewesen“, sagte der Richter. Der Deutsch-Pole sei davon ausgegangen, dass die Frau schwanger sei. Tatsächlich hatte diese die Schwangerschaft bereits abgebrochen. Warum die Frau gelogen hatte, sei letztlich nicht zu klären gewesen.
Bei der Motivsuche halfen Chat-Verläufe des ehemaligen Paares. Der Mann habe die Kontrolle gewinnen und zudem die Frau bestrafen wollen, sagte der Richter. Die Strafkammer sah das Mordmerkmal der niedrigen Beweggründe als erwiesen an.
Richter überzeugt, dass Angeklagter die Tat geplant hat
Der Darstellung der Verteidigung, es habe sich um einen eskalierten Streit gehandelt, widersprach das Gericht. Der Mann habe die Tat geplant. Es handle sich daher um keine Affekttat. Zudem bestanden seitens des Gerichts keine Zweifel über das Tatmesser, das er zur Tat mitgebracht hatte. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Innerhalb von einer Woche kann dagegen Revision eingelegt werden.
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Gewaltverbrechen wie die Stuttgarter Tat werden auch als Femizid bezeichnet. Femizid bedeutet, dass Frauen aufgrund ihres Geschlechts getötet werden - also weil sie Frauen sind. Als häufigste Form gilt die Tötung von Frauen durch Partner oder Ex-Partner. (jgr, mit dpa)
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