Warnstreik bei der Post geht weiterHier wartet ihr jetzt länger auf Briefe und Pakete

Warnstreik bei der Post
Viele Briefe dürften sich verzögern. (Symbolbild)
Thomas Banneyer/dpa

Die Gewerkschaft Verdi macht ernst – Millionen Briefe und Hunderttausende Pakete sind verspätet!
Gestern waren die Großstädte dran, heute sind die ländlichen Regionen betroffen: Erneute Warnstreiks bei der Deutschen Post verzögern auch am Mittwoch viele Zustellungen – und verärgern haufenweise Kunden.

Streik bei der Post – am zweiten Tag in Folge!

Von den Ausständen seien am Mittwoch rund fünf Prozent der durchschnittlichen Tagesmenge an Paket- und Briefsendungen betroffen, teilte die Deutsche Post mit, die zum Logistikkonzern DHL gehört. Der Prozentwert ist der bundesweite Schnitt. Es wurde aber nicht überall gestreikt. Dort, wo es Arbeitsausstände gab, blieben deutlich mehr als fünf Prozent der Sendungen vorerst liegen.

2023 hatte die Post pro Werktag im Schnitt 46 Millionen Briefe und 6,3 Millionen Pakete befördert, die Zahlen für 2024 liegen bislang nicht vor – mit Blick auf diese Zahlen dürften am Mittwoch grob gesagt zwei Millionen Briefe und einige Hunderttausend Pakete liegengeblieben sein.

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Nach dem ersten Warnstreik bei der Post am Dienstag rief die Gewerkschaft Verdi den zweiten Tag in Folge Zusteller dazu auf, ihre Arbeit niederzulegen. Rund 4000 Beschäftigte seien dem Streikaufruf in verschiedenen Regionen gefolgt, hieß es von der Post. Betroffen waren Großstädte wie Düsseldorf, aber auch ländliche Regionen. Um die Stadtstaaten ging es am Mittwoch nicht. Am Dienstag waren es die größeren Städte und Großstädte.

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Gewerkschaft will sieben Prozent mehr Gehalt und mehr Urlaub

„In der zweiten Verhandlungsrunde in der vergangenen Woche gab es kaum Bewegung und keine greifbaren Verhandlungsergebnisse”, sagte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Andrea Kocsis in einer Mitteilung. Die Gewerkschaft will damit im laufenden Tarifkonflikt den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Die dritte Verhandlungsrunde ist für den 12. und 13. Februar angesetzt.

Verdi pocht auf ein Entgeltplus von sieben Prozent und zusätzliche Urlaubstage. In den Tarifverhandlungen stellt die Post den Spielraum für Lohnerhöhungen jedoch als „sehr gering” dar, weil die Briefmengen im Digitalzeitalter schrumpften und der Investitionsbedarf groß sei. In der dritten Runde will die Post aber ein Angebot vorlegen. Das Unternehmen halte die Warnstreiks daher für «unnötig, da sie letztlich zu Lasten unserer Kundinnen und Kunden gehen», hatte der Post-Sprecher zuvor gesagt.

Die Deutsche Post hat in ihrem Brief- und Paketgeschäft rund 170.000 Tarifbeschäftigte im Inland. Sie gehört zum Logistikkonzern DHL. (nlu/dpa)