Skandal im OP

Hat eine Ärztin ihre Tochter (13) mitoperieren lassen?

Im Bereich Gesundheit und Pflege gibt es laut Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) derzeit eine starke Nachfrage von Studieninteressierten ohne Abitur.
Eine 13-Jährige soll bei einer OP in Graz mitgemacht haben. (Symbolbild)
Sebastian Gollnow/dpa

Bei einer komplizierten Schädel-OP soll ein Kind am OP-Tisch gestanden haben!
Es ist eine Horrorvorstellung für jeden Patienten: Man liegt unter Vollnarkose im Operationssaal – wird am Kopf operiert. Jeder kleine Fehler kann hier zum Tod führen. Und dann lässt die Neurochirurgin ihre 13-jährige Tochter auch mal mitmachen, so der Vorwurf gegen eine Ärztin aus Österreich. Was sich die Frau dabei gedacht hat, das ermittelt jetzt die Staatsanwaltschaft Graz.

Schwere Vorwürfe gegen österreichische Neurochirurgin

„Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, könnte das ein Tatbestand der schweren Körperverletzung sein“, sagt Hans-Jörg Bacher von der Staatsanwaltschaft Graz der Kleinen Zeitung. Auch das restliche Team im Operationssaal soll nicht eingegriffen haben.
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Der Fall kommt erst Monate später heraus - weil Ärzte sich gegenseitig geschützt haben sollen

Der Skandal-Fall soll schon einige Monate zurückliegen, doch bisher hätten sich mehrere Ärzte wahrscheinlich gegenseitig geschützt. Erst jetzt soll eine Person etwas ausgesagt haben, das nicht zu den anderen Aussagen passen soll. Die Chirurgin mit der Tochter sei der Staatsanwaltschaft namentlich bekannt, berichtet die Kleine Zeitung.

Ermittelt werde aber nicht nur gegen sie, sondern auch gegen zwei ärztliche Mitarbeiter, die bis zur Klärung freigestellt sein sollen.

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Operation verläuft ohne Komplikationen

Nach möglichen weiteren beteiligten Personen sucht die Staatsanwaltschaft aktuell noch. „Es wird gerade untersucht, wer noch davon gewusst hat und bei der OP dabei war, diese Personen laufen aktuell noch als unbekannte Beschuldigte“, sagt Bacher der Kleinen Zeitung.

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Das Universitätsklinikum will die Aufklärung dieser Skandal-OP unterstützten. Außerdem teilt das Klinikum mit, dass die Operation ohne Komplikationen verlaufen sei. Grundsätzlich dürfen im OP-Saal neben dem Personal, nur Praktikanten und Studenten dabei sein. (dbl)