Sinkende Preise und sinkender Umsatz

So steht es um Ikea zum 50. Jubiläum

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Ganz in gelb – und mit Restaurant: So präsentierte sich Ikea den Deutschen am 17. Oktober 1974.

Ein halbes Jahrhundert Schweden-Stil!

Seit 50 Jahren mischt Ikea den deutschen Einrichtungsmarkt auf. Auch in der aktuellen Krise schlägt sich der Marktführer erfolgreicher als die Konkurrenz.

Erste Filiale eröffnet 1974 in München

Ikea ist aus deutschen Wohnzimmern nicht mehr wegzudenken: Unsere Bücher stehen in Billy-Regalen, die Kleider lagern in Pax-Schränken und unsere Sofas heißen Ektorp oder Klippan. Die Erfolgsgeschichte des schwedischen Möbelhauses in Deutschland startete im Oktober 1974: Vor 50 Jahren wurde in München-Eching die erste deutsche Filiale von Ikea eröffnet. Mittlerweile gibt es in Deutschland 54 Einrichtungshäuser und zehn Planungsstudios.

Deutschland bleibt Ikeas größter Einzelmarkt

Und auch international ist Ikea seit der Gründung 1943 gewachsen: Aus dem einstigen Versandhandel ist ein globaler Möbelriese mit 219.000 Beschäftigten gewachsen. Mit Rekorderlösen von mehr als 6,4 Milliarden Euro (+13,3 Prozent) war Deutschland im Geschäftsjahr 2022/23 erneut der größte und erfolgreichste Markt weltweit – vor den USA, Frankreich und Großbritannien.

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Ikea trotzt der Krise in der Möbelbranche.

Das letzte Geschäftsjahr – also 2023/24 – hat Ikea wegen seiner mit einem deutlichen Umsatzminus abgeschlossen. In dem Ende August beendeten Geschäftsjahr verbuchte das Unternehmen weltweit einen Umsatz von 45,1 Milliarden Euro, das waren 5,3 Prozent weniger als im Jahr zuvor, wie die Holding Inter Ikea mitteilte. Das liege vor allem an den niedrigeren Preisen: Im September vergangenen Jahres senkte das Unternehmen die Verkaufspreise, um den Absatz zu stärken und die Besuche in den Filialen zu erhöhen. Die Strategie ging auf: Seitdem wuchs die Zahl der Kundenbesuche in den Häusern um 4,5 Prozent, die Online-Besuche stiegen um 21 Prozent.

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Die Preissenkungen kosteten Ikea 2,1 Milliarden Euro, das sei aber „die richtige Entscheidung“ gewesen, teilte die Ingka Group mit, die den Großteil der Ikea-Filialen betreibt. Es sei klar gewesen, dass das den Umsatz belasten werde. Allerdings: Die Zahl der verkauften Möbel sei gestiegen, was „sehr wichtig“ für das Ikea-Geschäftskonzept sei.

Ikea kann sich also weiterhin in einer Branche behaupten, in der es aktuell kriselt: Erst Anfang Oktober wurde bekannt, dass die IMM – eine der weltweit wichtigsten Möbelmessen – nicht stattfinden wird. Als Grund nannten die Veranstalter das schwierige wirtschaftliche Fahrwasser der Firmen, die mangelnde Nachfrage nach Möbeln im Inland und damit verbunden „die verständliche, budgetäre Zurückhaltung der Branche“.

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Arbeit am Öko-Image

Auch wenn es für Ikea im Branchenvergleich gut läuft – nicht alles sieht rosig aus. Immer wieder gab es Vorwürfe, der Möbelgigant sei mitverantwortlich für den Raubbau an natürlichen Ressourcen, zuletzt in einem der letzten Urwälder Europas in den rumänischen Karpaten. Nichts könnte für das Image gefährlicher sein. „Illegales Holz und verantwortungslose Forstwirtschaftspraktiken haben in der Ikea-Wertschöpfungskette keinen Platz“, erklärte der Konzern im April.

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Die Schweden betonen ihr Engagement für die Umwelt: Aktuell weitet Ikea sein Angebot an pflanzlichen Speisen aus, setzt auf Elektro-Fahrzeuge, selbsterzeugte Energie oder bietet einen Marktplatz für gebrauchte Möbel. Den einstmals millionenfach gedruckten und verteilten Katalog hat Ikea bereits 2020 gestrichen. 50 Jahre nach dem Start von Ikea Deutschland will das Möbelhaus immer noch für Zukunft und Modernität stehen. (iga/dpa/afp)

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