Es gibt viel mehr von ihnen als angenommen

Krabbelnde Riesen-Shrimps entdeckt - fast so groß wie Katzen!

Sie leben in großer Tiefe!
Die Weißen Riesen vom Meeresgrund wurden von einem Forscher-Team vor der australischen Küste aufgenommen. Offenbar fühlen sich die Tiere zwischen fast 4.000 und 9.000 Metern Meerestiefe wohl. Daher gingen Forscher davon aus, dass die Riesen-Shrimps selten vorkommen. Nun ist klar: Sie krabbeln offenbar auf mehr als der Hälfte der Meeresböden herum.

Menschen würden in dieser Tiefe durch den Druck zerquetscht werden

Die Flohkrebse mit dem lateinischen Namen „Alicella gigantea“ werden mehr als 30 Zentimeter groß. Besonders oft bekommen Menschen sie nicht zu Gesicht, denn dort, wo sie leben, herrschen aus unserer Sicht unwirtliche Bedingungen. In diese Tiefen gelangt nicht das geringste Licht, es ist bitterkalt, nur ein paar Grad über dem Gefrierpunkt. Die Druckverhältnisse sind so, dass Menschen sofort zerquetscht würden.

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Forscherin Paige Maroni

Entsprechend selten dringen Forscher in diese Tiefen vor, bislang seien erst ungefähr 25 Prozent der Meeresböden vermessen. Noch weniger bekannt ist über die Lebewesen, die unter diesen Bedingungen existieren können.

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Riesen-Shrimps wurden bisher an 75 Orten entdeckt, insgesamt keine 200 Exemplare. Ein Wissenschaftler-Team unter Leitung der Australierin Paige Maroni von der University of Western Australia untersuchte jetzt die Funde und analysierte die Genproben. Resultat: es handele sich stets um die gleiche Art, egal, wo auf der Welt sie gefunden wurden. Die Fundorte liegen zum Teil Tausende Kilometer voneinander entfernt.

„Dort unten warten noch unzählige Geschichten darauf, erzählt zu werden“

Rückschluss der Wissenschaftler: „Diese Erkenntnis bestätigt, dass der Superriesen-Amphipode alles andere als ‚selten‘ ist – vielmehr handelt es sich um eine einzelne, weltweit verbreitete Art mit einem außergewöhnlich weiten Verbreitungsgebiet in der Tiefsee“, schreiben die Autoren der Untersuchung. Sie gingen davon aus, dass „Alicella gigantea“ etwa 60 Prozent der Meeresböden besiedeln. Bislang hatten Meeresbiologen die Art für eher selten gehalten.

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Die neue Erkenntnis ist garantiert nicht die letzte dieser Art. Die Tiefsee ist überwiegend unerforscht, bisher sind lediglich 190.000 Artern von Meerestieren bekannt. Schätzungen gehen davon aus, dass in der ewigen Dunkelheit der Meeresböden bis zu 1,6 Millionen weitere leben, die noch nicht entdeckt wurden. „Dort unten warten noch unzählige Geschichten darauf, erzählt zu werden“, ist Forscherin Maroni sicher.