Jetzt sitzt er in U-HaftDer akribische Plan des „idiotischen“ Touristen, der dem einsamsten Stamm der Welt eine Diät-Cola brachte

Diesen Ausflug hätte er sich sparen sollen!
Der US-Tourist Mychajlo Viktorowytsch Poljakow (24) reist auf eine der einsamsten und gefährlichsten Inseln der Welt. Das Betreten ist für Fremde streng verboten, es gibt sogar eine offizielle Sperrzone: Denn hier lebt ein Volk ohne Kontakt zur Außenwelt. Und das soll auch so bleiben. Doch ihm ist das egal, im Gepäck hat der YouTuber eine Dose Diät-Cola und eine Kokosnuss. Und das habe er akribisch geplant, wie nun bekannt wird.

„Rücksichtslos und idiotisch“! Diät-Cola für einsamsten Ureinwohner-Stamm der Welt

Es klingt unfassbar: Die indische Polizei hat auf den Andamanen und Nikobaren den US-Touristen Mychajlo Viktorowytsch Poljakow aus Arizona festgenommen. Der Vorwurf: Der 24-Jährige habe heimlich die entlegene Insel North Sentinel Island betreten und versucht, den Tausende Jahre alten Stamm zu kontaktieren, berichten Andaman Chronicle und andere indische Zeitungen unter Berufung auf die Polizei.

Das Standbild eines Videos zeigt Bewohner der für Außenstehende verbotenen indischen Insel (Archivbild).
Das Standbild eines Videos zeigt Bewohner der für Außenstehende verbotenen indischen Insel (Archivbild).
Survival International/dpa

Caroline Pearce, die Direktorin der Organisation für die Rechte indigener Völker Survival International, bezeichnete Poljakows Aktion als „rücksichtslos und idiotisch“. Aus guten Gründen: Der letzte Kontakt mit dem wohl einsamsten Volk der Welt endete tödlich: Ein Amerikaner war mit der Absicht auf die Insel gefahren, um die Inselbewohner zum Christentum zu bekehren. Mehrmals versuchte er, Kontakt aufzunehmen, bis er schließlich von den Ureinwohnern getötet worden ist. Seine Leiche befindet sich wohl noch immer auf der Insel.

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Der akribische Plan des „idiotischen“ Touristen, der die USA vertreten wollte

Doch Poljakow hält das von seiner waghalsigen Aktion, auf der Insel „die USA zu vertreten“ und eine Diät-Cola zu schenken, nicht ab! Im Gegenteil, wie nun nach und nach bekannt wird. Der 24-Jährige habe laut Polizei seinen lebensgefährlichen Versuch akribisch und „sorgfältig geplant“, berichtet das britische Portal Metro.

Die freiwillig abgeschottet auf der Insel lebenden Sentinelesen gelten als das letzte, vorjungsteinzeitliche Volk der Erde.
Die freiwillig abgeschottet auf der Insel lebenden Sentinelesen gelten als das letzte, vorjungsteinzeitliche Volk der Erde.
dpa

Demnach habe sich der Mann aus Arizona am Montag mit einem Boot der Insel zunächst nur genähert. Dabei habe Poljakows laut Behörden vor der Küste etwa eine Stunde lang ununterbrochen in eine Pfeife geblasen, um die Aufmerksamkeit des Stammes zu erregen. Als das nicht geklappt habt, sei er einen Schritt weitergegangen: „Er landete für etwa fünf Minuten, hinterließ die Opfergaben am Ufer, sammelte Sandproben und nahm ein Video auf, bevor er zu seinem Boot zurückkehrte“, so die Polizei.

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Nicht das erste Mal? US-Tourist soll bereits anderen Ureinwohner-Stamm besucht haben

Zudem soll es sich bei dem jetzigen Vorfall um den dritten Versuch des Unterfangens handeln, heißt es weiter. Bereits im Oktober habe es versucht, das abgelegte Gebiet mit einem aufblasbaren Kajak zu erreichen – sei jedoch vom Hotelpersonal daran gehindert worden. Im Januar sei dann der zweite Versuch gefolgt: Dort habe er jedoch lediglich die Baratang-Inseln erreicht, die Heimat eines anderen indigenen Stammes, berichtet die Metro weiter. Unter anderem habe er die Ureinwohner illegal gefilmt. (jow)