Trump zeigt Sympathie für Selenskyj „Er ist durch die Hölle gegangen!”

Nach den Gesprächen unter anderem mit Selenskyj will Trump Kremlchef Wladimir Putin anrufen.
Nach den Gesprächen unter anderem mit Selenskyj will Trump Kremlchef Wladimir Putin anrufen.
Julia Demaree Nikhinson/AP/dpa

Es geht also auch friedlich!
Das vergangene Zusammentreffen von Donald Trump und Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus endete mit Streit. Diesmal hatten die Staatschefs die Stimmung überraschend gut im Griff. Was ihr über das Zusammentreffen wissen müsst.

Treffen zwischen Trump und Selenskyj verläuft ohne Eklat

Nach dem Eklat bei ihrem Treffen im Weißen Haus im Februar haben der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und Donald Trump diesmal einen betont freundlichen Ton angeschlagen. Selenskyj würdigte beim Ukraine-Gipfel ausdrücklich die Friedensbemühungen und die Unterstützung des US-Präsidenten. Trump zeigte Sympathie für die Ukraine und ihren Staatschef. „Er ist durch die Hölle gegangen”, sagte er über Selenskyj.

Das Zusammentreffen im Februar entgleiste nach einer Nachfrage aus den Medienreihen dazu, warum Selenskyj für den Besuch im Weißen Haus keinen Anzug angezogen habe. Das mündete in Vorwürfen der US-Seite, dass der ukrainische Präsident nicht genug Dankbarkeit für amerikanische Unterstützung gezeigt habe. Was zu einem Rückschlag im Verhältnis der beiden Länder führte.

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Trump: Waffenruhe im Ukraine-Krieg nicht notwendig

Auf dem Weg zu einem Ende des Ukraine-Kriegs sieht US-Präsident Donald Trump nicht die Notwendigkeit einer Waffenruhe, wie er jetzt erklärt. Er möge zwar das Konzept einer Feuerpause, weil damit das Töten von Menschen „sofort” aufhören würde, sagte er in Anwesenheit des ukrainischen Staatschefs Wolodymyr Selenskyj vor Journalisten in Washington. 2Aber wir können an einem Deal arbeiten, wo wir auf ein Friedensabkommen abzielen”, fügte Trump hinzu. Er würde gerne ein Ende der Kämpfe sehen - dies könne sich allerdings zu einem Nachteil für eine der beiden Seiten entwickeln.

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Trump will nach Ukraine-Gipfel Putin anrufen

US-Präsident Donald Trump will Kremlchef Wladimir Putin nach seinen Gesprächen mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj und europäischen Verbündeten anrufen. Das kündigte der Republikaner im Oval Office an. Trump empfängt heute neben Selenskyj unter anderem auch Bundeskanzler Friedrich Merz, um einem Ende des Ukraine-Kriegs näher zu kommen.

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Über Putin sagte er: „Er erwartet meinen Anruf, wenn wir dieses Meeting beendet haben.” Der US-Präsident sagte, möglicherweise werde es zu einem Dreiertreffen kommen, möglicherweise aber auch nicht. Wenn nicht, werde das Kämpfen weitergehen. Wenn man ein Dreiertreffen habe, bestehe eine gute Chance, dass man das Ganze vielleicht beenden könne. Am Freitag hatte sich Trump in Alaska mit Putin getroffen. Danach hatte er auch Selenskyj und die Europäer über das Meeting informiert.

Selenskyj übergibt Brief seiner Frau für Melania Trump

Beim Beginn der Gespräche im Weißen Haus hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj einen Brief seiner Frau Olena an Melania Trump übergeben. „Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich bei Ihrer Frau, der First Lady der USA bedanken, die einen Brief an (den russischen Präsidenten Wladimir) Putin über unsere Kinder, entführte Kinder geschickt hat”, sagte Selenskyj beim Empfang durch Trump. Der Brief sei nicht für Trump selbst, betonte der Ukrainer lachend.

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Ukrainischen Angaben zufolge wurden mehr als 19.000 Kinder und Jugendliche aus den von Russland besetzten Gebieten „verschleppt”. Allerdings präsentierte Kiew bei direkten Verhandlungen mit Russland in Istanbul (Türkei) nur eine Liste mit 339 Minderjährigen, deren Rückkehr die ukrainische Seite verlangt.

Russland hat die Vorwürfe, die auch Grundlage eines internationalen Haftbefehls des Weltstrafgerichts gegen Kremlchef Wladimir Putin sind, immer wieder zurückgewiesen und seine Bereitschaft erklärt, fragliche Fälle aufzuklären. Zahlreiche Kinder sind inzwischen wieder in ukrainische Obhut zurückgekehrt. (dpa/dga)