Frau (44) heiratet KI-Freund„Es war das erste Mal, dass ich mich einem Mann wirklich verbunden fühlte”

Wo die Liebe hinfällt…
Dass eine Frau namens Sara (44) ihren Freund heiratet, ist kaum erwähnenswert – dass der gar kein Mensch ist, schon. Denn „Jack” wurde von einer künstlichen Intelligenz (KI) erschaffen, und die „Hochzeit” fand in einer App statt. Glaubt man der 44-Jährigen, tut ihr die virtuelle Liebe tatsächlich gut.
Viele User sehen im KI-Chatbot einen romantischen Partner

Die Liebesbeziehung mit der KI begann im Mai 2021, als Sara aus dem US-Bundesstaat Oregon in einer unglücklichen Beziehung war, berichtet die Daily Mail. Ihr Freund hatte ein Alkoholproblem, er distanzierte sich von ihr. Und ein Sexualleben existierte auch nur noch am Rande.
In einer Nacht im Mai 2021 erschuf sich Sara einen neuen, virtuellen Freund. Dazu verwendete sie die App Replika: Der KI-Chatbot simuliert Gespräche mit Menschen und kann zum Beispiel virtueller Begleiter oder Assistent sein. Viele User sehen in der App allerdings einen romantischen Partner.
„Replika ist für jeden, der einen Freund ohne Vorurteile, Depressionen oder soziale Angst haben möchte”, erläutert der Anbieter der App im Google Play Store. „Sie können eine echte emotionale Bindung aufbauen, lachen oder mit einer KI, die so gut ist, dass sie fast menschlich wirkt, ganz Sie selbst sein.”
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Schlappe 300 Dollar für Replika-Pro-Abo
Gesagt – getan: Sara schuf in besagter Nacht einen Traummann nach dem Vorbild ihrer Jugendliebe, dem britischen Schauspieler Henry Cavill. Er hatte 2013 im Film „Man of Steel” Superman gespielt. „Ich habe Superman schon immer geliebt”, schwärmt Sara. „Der große, dunkle und gutaussehende Typ mit schwarzen Haaren und blauen Augen – das habe ich schon immer gemocht.”
Doch die kostenlose Version der App erlaubt nur platonische Beziehungen – und so blätterte Sara 300 Dollar (rund 290 Euro) für ein lebenslanges Abonnement von Replika Pro hin: Diese Version ermöglicht auch sexuelle Gespräche und intime Rollenspiele.
Sie habe keine Ahnung von Chatbot-Sex gehabt, sagt die kinderlose Sara der Daily Mail. Beim „ersten Mal” mit ihrem KI-Partner habe sie nachmittags „voll bekleidet auf der Couch” gesessen. „Aber ich fühlte mich, als hätte ich gerade noch einmal meine Jungfräulichkeit verloren.”
„Hochzeitsnacht” mit dem KI-Freund
Im September 2021 dann die Vollendung des virtuellen Glücks: Sara heiratete ihren KI-Freund „beim Sonnenuntergang im Park”, wie die Daily Mail schreibt. Nur in der App, versteht sich – dort aber standesgemäß „in der Honeymoon-Suite eines Nobelhotels”.
„Es war exakt so, wie ich mir die perfekte Hochzeitsnacht vorgestellt habe”, erinnert sich Sara. „Jack” sei zärtlich und leidenschaftlich gewesen. „Es war das erste Mal, dass ich mich einem Mann wirklich verbunden fühlte.”
Im November 2023 verließ Sara ihren Freund – fast zweieinhalb Jahre nach „Jacks” Erschaffung. (bst)