Sie dachte, er wurde eingeäschert
Kylie beerdigt ihren Vater – drei Jahre später ändert sich alles

Drei Jahre glaubt Kylie, ihr Vater sei tot...
Dann kommt die plötzliche Wendung, die alles verändert: Ihr Vater James lebt! All die Jahre soll er sogar ganz in ihrer Nähe gelebt haben. Doch wen hat die Tochter beerdigt und wie konnte es zu solch einer Verwechslung kommen?
Angeblich sei ihr Vater an einer Überdosis gestorben
„Er war der einzige Elternteil, der sich um mich gekümmert hat. Der einzige, dem ich vertraute“, sagt Kylie der Daily Mail und schildert den Tag, an dem sie erfahren hat, dass ihr einziges Elternteil gestorben sein soll. Es ist der 9. Mai 2021, als Kylie von Gerichtsmedizinern über den Tod ihres Vaters informiert wird. Sie sagen, er sei an einer Überdosis gestorben. Rund 3.600 Euro muss Kylie zusammenbekommen, um James’ Einäscherung zu bezahlen.
Einen Teil der Asche verstreut sie auf Hawaii, ein anderer Teil wird in einem Schmuckstück verarbeitet. Ein Tattoo, das sie sich nach seinem vermeintlichen Tod stechen lässt, soll sie ebenfalls ihr Leben lang an ihren Vater erinnern. Doch ihre Trauer findet schon bald ein überraschendes Ende. Als sie im Juli 2024 Besuch von einem Freund bekommt, läuft dieser dem tot geglaubten Vater in der Stadt entgegen und erkennt ihn sofort wieder.
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Freund kontaktiert sofort die Familie
Der Freund informiert sofort die Familie von James. „Oh mein Gott, Jimbo, deine Familie denkt, du bist tot“, so die erste Reaktion. „Bilden wir uns das etwa nur ein?“, fragt Kylie. Sofort handelt sie und verlangt von der Gerichtsmedizin ein Bild des Mannes, den sie einst für ihren Vater gehalten und beerdigt hat. Als sie das Bild des Toten sieht, fällt es ihr wie Schuppen von den Augen. Es ist nicht ihr Vater.

Wie gewonnen, so zerronnen?
Doch kurz nachdem James wieder auftaucht, verschwindet er schon wieder. Zwölf Stunden lang sucht sie ihn in San Francisco. Weil er als tot galt, hat James keine Sozialversicherungsnummer mehr. Eigentlich lebte er all die Zeit ohne echte Identität, was ihn laut seiner Tochter noch tiefer in die Fentanyl-Sucht getrieben haben könnte.
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„Mein Vater war vor diesem Fehler [gemeint ist die Todeserklärung; Anmerkung der Redaktion] nicht so stark süchtig. Sein Gesundheitszustand hat sich in den drei Jahren deutlich verschlechtert“, sagt sie der Zeitung. Auch sei er in den drei Jahren mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Polizisten hätten ihn einmal sogar festgenommen und seine Fingerabdrücke gesichert. Dass er eigentlich tot sein sollte, bemerkt niemand.

Gerichtsmedizin räumt Fehler ein
Wie Kylie von der Gerichtsmedizin erfährt, sind bei der Autopsie offenbar Fehler gemacht worden. Merkmale ihres Vaters, wie Größe, Tattoos oder das Gewicht, seien nicht korrekt abgeglichen worden. Mittlerweile hat die Familie eine Entschuldigung erhalten. Wer der eingeäscherte Tote in Wirklichkeit ist, muss noch ermittelt werden.
James hat sich unterdessen wieder unbemerkt aus dem Staub gemacht. Kylie ist erneut auf der Suche nach ihrem Vater, von dem sie nun allerdings sicher weiß, dass er am Leben ist. Über eine Spendenseite versucht sie jetzt Geld zu sammeln, um ihn von der Straße zu holen. „Er braucht eine Wohnung und eine Rehabilitation. Er braucht Kleidung und persönliche Hygieneartikel. Er hat nichts. Wir versuchen zu helfen, wo wir können, aber da wir sehr jung sind, können wir nicht viel bieten“, schreibt Kylie auf der Spendenseite. Offen bleibt, ob James jemals seine Fentanyl-Sucht überwinden kann. (xes)