Heute will er andere Jugendliche warnen

Verbrennungen und abgebrochene Zähne! Böller explodiert vor Kennys (13) Gesicht

Am Neujahrstag explodiert ein Böller vor Kennys Gesicht.
Den Böller, der sein Gesicht zerfetzt, hat Kenny nicht selbst gezündet.
privat

„Ich war wie blind!”
Das Jahr 2024 ist gerade erst wenige Stunden alt, als Kenny E. aus Pirna (Sachsen) blutüberströmt in der Notaufnahme landet. Kurz zuvor war ein Böller explodiert – direkt vor seinem Gesicht!

Vorfall nach Silvesterparty

Eigentlich beginnt der Neujahrstag dieses Jahres für Kenny E. harmlos: Nach einer gemeinsamen Silvester-Übernachtungsparty verabschiedet sich der damals 13-Jährige auf einem Supermarktparkplatz von seinem besten Freund. Eigentlich hat Kenny sich schon abgewendet, doch dann explodiert plötzlich etwas – und Kennys Welt bleibt stehen. „Beim Umdrehen, beim Tschüss-Sagen habe ich dann nur noch gespürt, wie ein lauter Knall kam und ich für zwei, drei Sekunden nur noch so weiß gesehen habe”, erinnert sich der heute 14-Jährige an den Vorfall. „Und ich habe auch direkt gemerkt, dass das gegen meine Lippe geflogen ist, weil ich sehr stark geblutet habe.”

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Die Explosion bricht Kennys Zähne ab

Panisch und blutend rennt Kenny davon, auf verzweifelter Suche nach Hilfe. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite trifft er auf einen Passanten, der den Notruf alarmiert. Der 13-Jährige kommt mit diversen Verletzungen ins Krankenhaus: Ein Riss in der Lippe, Verbrennungen im Mund und Rachen, eine Brandwunde am Hals. Doch das ist nicht alles!

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„Was besonders bitter ist“, berichtet sein Vater David Mey, „sind die kaputten Zähne im Frontbereich (…), die jetzt über Jahre aufgebaut werden müssen”. Denn diese brechen durch die Wucht der Explosion ab − teilweise auf Höhe des Zahnfleisches. Insgesamt vier Tage muss Kenny im Krankenhaus bleiben, kann nur Flüssignahrung zu sich nehmen. Und auch die kann er vor Schmerzen kaum schlucken.

Kennys klare Botschaft

Auch Kennys Cousin, der sich ebenfalls auf dem Parkplatz aufhält und sein bester Freund werden bei der Explosion verletzt. Jedoch keiner von beiden so schwer wie Kenny. Heute geht der 14-Jährige davon aus, dass sein Kumpel den Feuerwerkskörper gefunden und vom Boden aufgehoben hat. Ob er diesen auch anzündete, ist unklar. „Ich glaube nicht, dass er es mit Absicht angezündet hat”, ist Kenny überzeugt. Für ihn steht fest: Es war ein Unfall. Bis heute sind die beiden Jungen miteinander befreundet, wenn auch nicht mehr so eng wie früher.

Tagelang muss Kenny im Krankenhaus bleiben.
Tagelang muss der damals 13-Jährige im Krankenhaus bleiben.
privat

Auch wenn Kenny selbst keine Schuld an dem Vorfall trägt, ist es ihm heute wichtig, andere Kinder und Jugendliche zu warnen: „Ich würde jedem einzelnen Jugendlichen raten, das [Feuerwerkskörper; Anm. d. Red.] niemals aufzuheben! Schon alleine, wenn du es aufhebst, kann das Ding explodieren. Du weißt nie, wo es davor gelandet ist und wo es herkommt!”