Wo ist Kai Mosbacher? Ein Selfie vom Gipfel, dann verliert sich seine Spur – Extrembergsteiger „Steppenwolf“ vermisst

Wo ist „Steppenwolf” Kai Mosbacher?
Wo ist „Steppenwolf” Kai Mosbacher?
Facebook/Tiffany Fox

Wo ist der „Steppenwolf“?
Seit Tagen wird der Extrembergsteiger Kai Mosbacher aus Garmisch-Partenkirchen vermisst. Allein ist der 62-Jährige zu einer Tour durch die österreichischen Alpen aufgebrochen. Am 8. September schickt er einer Bekannten noch ein Selfie – seitdem fehlt jede Spur von ihm.

Sorge um den „Steppenwolf”! Kai Mosbacher in den Kärntner Alpen vermisst

Am Montagmorgen (8. September) bricht der 62-Jährige zu seiner Bergtour auf. Los geht es im österreichischen Mallnitz, von dort will Mosbacher zum Ankogel und zum Ali-Lanti-Biwak. Noch am Nachmittag schickt er seiner Bekannten ein Foto von sich, wie sie auf Facebook schreibt. Es ist das letzte Lebenszeichen des „Steppenwolfs“. Tagelang hört sie nichts mehr vom Extremsportler, obwohl er sich sonst regelmäßig meldet.

Seitdem fehlt jede Spur von ihm. Mosbacher ist wie so oft alleine in den Kärntner Bergen unterwegs, daher stammt auch sein Spitzname „Steppenwolf“. Er hat vierzig über 4.000 Meter hohe Berge bezwungen. „Dreißig davon habe ich allein gemacht“, berichtete er im Interview mit dem Alpenverein im Jahr 2024. Denn der 62-Jährige hat das Asperger-Syndrom, eine Kontakt- und Kommunikationsstörung, die zum autistischen Formenkreis zählt. Betroffene seien dadurch mitunter weniger oder besonders empfindlich für Kälte oder andere Wetterauswirkungen, schreibt der Focus. Auch können Menschen mit dem Syndrom in Stresssituationen schnell überfordert sein.

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Große Suchaktion den Kärntner Alpen! „Es ist einfach ein riesengroßes Gebiet”

Am 10. September nimmt Mosbachers Bekannte schließlich Kontakt mit der österreichischen Bergrettung auf. Sofort wird eine groß angelegte Suchaktion gestartet. Rund 50 Personen sind beteiligt. Auch technische Hilfsmittel, mehrere Hubschrauber, teilweise mit einem speziellen Suchgerät, sind tagelang im Einsatz.

Jedoch bislang ohne Erfolg. Das Problem ist nicht nur, dass Mosbacher alleine unterwegs ist, auch seine genaue Route ist nicht bekannt. „Es ist einfach ein riesengroßes Gebiet“, sagt Polizeisprecher Werner Pucher im Gespräch mit RTL. Das Suchfeld beläuft sich auf rund 1.200 Quadratkilometer – eine Fläche, die halb so groß wie das gesamte Saarland ist.

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Suche nach Kai Mosbacher unterbrochen – Hoffnung schwindet

Obwohl systematisch gesucht wurde und Hinweisen nachgegangen worden sind, bleibt „der Steppenwolf“ bis heute – zehn Tage nach dem Selfie – verschwunden. Derzeit läuft keine aktive Suche, die Maßnahmen wurden zuletzt unterbrochen, wie Pucher auf Nachfrage erklärt. Man hofft auf weitere Hinweise, um gezielter suchen zu können.

Kai Mosbacher ist 62 Jahre alt, 1,90 Meter groß und sehr schlank. „Er hat längere braune Haare und ist eine markante Erscheinung“, schreibt seine Bekannte auf Facebook. Der Post wurde bereits Hunderte Male geteilt. Klar ist aber auch: Mit jeder Stunde schwindet die Chance, ihn lebend zu finden.

Verwendete Quellen: Alpenverein, Focus, Kleine Zeitung, Facebook & eigene RTL-Recherche