Die Kleinkinder des Paares waren auch im Haus
Ehefrau tötet Mann und wählt dann selbst den Notruf

Alles wirkt wie ein friedlicher Fleck auf Erden.
Umgeben von Weiden lebte die vierköpfige Familie in ihrem eigenen Haus im Ortsteil Hiddigwarden in der Gemeinde Berne (Niedersachsen). Ein kleiner Weg führt zu ihrem Zuhause fernab der Straße. Die ländliche Idylle scheint perfekt. Doch am Samstagmorgen (31. Mai) zerplatzt die Illusion: Die Ehefrau und Mutter von zwei Kindern verletzt ihren Mann schwer. Dann greift sie zum Telefon.
Frau tötet Ehemann im gemeinsamen Haus in Berne
„Eine 30-Jährige aus Berne wählte gegen 09.00 Uhr den Notruf und gab an, dass sie ihren Ehemann schwer verletzt habe“, teilt die Polizei mit. „Im gemeinsam bewohnten Haus in Hiddigwarden fanden Rettungskräfte den 32-jährigen Ehemann vor, der Stichverletzungen aufwies und nicht ansprechbar war.“
„Trotz sofort eingeleiteter Reanimationsmaßnahmen erlag der Mann noch vor Ort seinen schweren Verletzungen“, so die Polizei weiter. „Ein Notarzt konnte nur noch seinen Tod feststellen.”
Besonders dramatisch: Die beiden Kinder des Paares – zwei und drei Jahre alt – „befanden sich zum Zeitpunkt der Tat definitiv im Haus”, bestätigt ein Polizeisprecher im Gespräch mit RTL. „Inwiefern die Kinder von dieser Tat mitbekommen haben, können wir nicht sagen. Und es ist auch ein sehr, sehr sensibles Thema, das sehr, sehr vorsichtig angefasst werden muss.” Deshalb sei sofort das Jugendamt eingeschaltet worden, das sich jetzt um die Halbwaisen kümmere. Auch ein Kriseninterventionsteam sei zum Tatort gerufen worden.
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Unternehmerin soll Mann getötet haben
„Die Polizei hat Ermittlungen wegen eines möglichen Tötungsdelikts aufgenommen und die 30-jährige Ehefrau vorläufig festgenommen.“ Laut RTL-Informationen soll es sich bei der Frau um eine Unternehmerin handeln. Weitere Details will die Polizei derzeit jedoch nicht mitteilen.
Eine Anwohnerin berichtet im Gespräch mit RTL, die junge Familie sei erst vor fünf Jahren nach Hiddigwarden gezogen und habe sehr zurückgezogen gelebt. In die Dorfgemeinschaft habe sich die Familie nie integriert.
Noch am Sonntag wurde die Ehefrau einem Haftrichter vorgeführt. Dieser erließ auf Antrag der Staatsanwaltschaft Oldenburg einen Haftbefehl, wie die Polizei mitteilte. Zu den möglichen Hintergründen der Tat machte die Polizei zunächst keine Angaben. Die Ermittlungen dauern an. (xas/jow/kra mit dpa)