Nach 70 Jahren!Geschwister finden verschollene Schwester – „alle meine Weihnachten sind auf einmal gekommen”

Es ist ein Happy End, auf das sie so lange gewartet hat und das ihr komplettes Leben ändert!
Seit 70 Jahren sucht die leibliche Familie von Gerladine Ratcliffe nach ihr. Denn Mutter Mary wurde damals in Irland gezwungen, ihre geliebte Tochter zur Adoption freizugeben. Erst Jahre nach ihrem Tod spüren Gerladines Schwestern die heutige 77-Jährige endlich auf.
Hinter Gerladines Adoption steckt trauriges Schicksal
„Das ist etwas, was ich mir mein ganzes Leben lang gewünscht habe, und alle meine Weihnachten sind auf einmal gekommen“, erzählt Gerladine Ratcliffe im Gespräch mit der Somerset County Gazette. Denn mit 77 Jahren lernt sie nicht nur endlich ihre leibliche Familie samt ihrer Schwestern Trish und June kennen, sie erfährt auch, dass ihre Familie die vergangenen 70 Jahre damit verbracht hat, sie zu finden.
Denn ihre gemeinsame Mutter Mary ist 1948 gerade einmal 21 Jahre alt, als sie Geraldine zur Welt bringt – und unverheiratet. In der damaligen Zeit, im streng katholischen Irland, ein absolutes Tabu. Als junge Mutter zieht sie in das Bessborough Mother and Baby Home, ein Heim, das von „Schwestern der Heiligen Hezen Jesu und Marias“ geführt wird.

Doch die Nonnen sind nicht nur streng, wie SWNS und die Somerset County Gazette berichten. Eine Untersuchung der irischen Regierung hat bereits 2021 ergeben, dass die Nonnen die jungen Mütter und die Kinder grausam behandelten. Zwischen 1922 und 1988 seien laut der Gazette rund 900 Babys gestorben. Und unzählige weitere Kinder seien zwangsadoptiert worden. Eine von ihnen ist 1952 die damals vierjährige Geraldine.
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Jahrzehntelang sucht Familie nach Geraldine – doch sie weiß davon nichts!
Mutter Mary hatte keine Chance, suchte verzweifelt nach ihrer Tochter. Jedoch ohne Erfolg. Schließlich verlässt sie Irland, zieht nach England, lernt ihren späteren Ehemann Peter Wills kennen und bekommt mit ihm drei weitere Kinder: die Mädchen Trish und June sowie den Jungen Stephan, doch ihre älteste Tochter Geraldine kann sie nie vergessen, berichtet Gazette weiter.
Ihr ganzes Leben verbringt Mary damit, nach ihr zu suchen. Sie erzählt auch ihren jüngeren Kindern von der Schwester. „Meine Mutter hat uns nie gelogen, sie hat uns nur nie die Wahrheit gesagt, weil man ihr das Gefühl gab, dass sie die schlimmste Sünde gegen Gott begangen hatte“, sagt Trish über ihre Mutter.
Doch von all dem weiß Geraldine nichts. Und das liegt vor allem an den Lügen ihrer Adoptiveltern, die mit ihr ebenfalls nach England ziehen: Sie behaupteten, sie sei unerwünschter Ballast und ihre leibliche Mutter Mary habe 1956 geheiratet und sei 1958 im Alter von 30 Jahren gestorben – in Wirklichkeit starb Mary jedoch 2011 im Alter von 84 Jahren.
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Nach 70 Jahren! Geraldine und ihre Schwestern sind endlich vereint
Nach dem Tod führen ihre Töchter Trish und June die Suche weiter. Trishs Tochter Laura schickt schließlich im Jahr 2023 DNA-Proben an Ancestry.co.uk, eine Plattform, die die DNA analysiert und nach Verwandten sucht. Ausgerechnet am 1. April 2025 dann das „absolute Wunder“ – der Treffer mit Geraldine. Was für die Schwestern wie ein schlechter Aprilscherz klingt, ist echt. Sofort schickt Laura eine E-Mail an die verschollene Geraldine. „Ich dachte, Laura würde mir einen Aprilscherz machen“, so Trish zu SWNS, „aber es stellte sich heraus, dass Geri das Gleiche dachte.“

Kurze Zeit später videotelefonieren die drei und machen noch für den gleichen Monat ein erstes Treffen aus: „Es war eine echte Achterbahnfahrt. Alle sagen, wir sehen uns ähnlich. Das habe ich mir mein ganzes Leben lang gewünscht, und alle meine Weihnachten kamen auf einmal”, so die 77-Jährige. Die drei sehen sich nicht nur ähnlich und haben „das gleiche Lachen“, sie verstehen sich auch direkt bestens: „Geri in meinem Leben zu haben, ist etwas, was ich mir immer gewünscht habe“, freut sich Trish im Gespräch mit SWNS.

„Jetzt beginnen wir, gemeinsam Erinnerungen zu schaffen“, so Trish. „Es gibt so viel zu verarbeiten: die Freude, meine Schwester kennenzulernen, die Freude, sie endlich zu finden, nachdem Mama so lange gesucht hat, und dann zu verarbeiten, was meine Mama durchgemacht hat.“ Gemeinsam haben die Schwestern bereits das Grab ihrer Mutter besucht und planen aktuell bereits eine größere Reise nach Irland, „um zu sehen, wo Mama ihre Kindheit verbracht hat“.
Und auch wenn Mutter Mary die Wiedervereinigung nicht mehr erleben kann, sind sich die drei Schwestern sicher: „Wir haben das Gefühl, dass Mama jetzt bei uns ist, und sie uns auf jedem Schritt des Weges begleitet hat.“ (jow)
































