Töchter (3, 7) werden bei dem Unglück schwer verletztMutter (35) stirbt an Bahnübergang - jetzt gibt es neue Theorien zum Unfalldrama

Wurde sie geblendet oder wusste nicht, dass die Strecke wieder befahren wird?
Ein Zug rammt am Freitag (25. Oktober) an einem unbeschrankten Bahnübergang in Mulsum (Niedersachsen) das Auto einer 35-Jährigen. Die Frau stirbt vor Ort in den Trümmern. Ihre Töchter (3, 7) schweben in Lebensgefahr. Die Polizei prüft nun, wie es zu dem schrecklichen Unglück kommen konnte.
Hat die Sonne ihr die Sicht genommen?
Der Schock sitzt immer noch tief in der Ortschaft Mulsum. Vor wenigen Tagen müssen dutzende Feuerwehrleute, Notärzte und Sanitäter an dem Bahnübergang um drei Leben kämpfen. Ein Zug war in den Nissan-Van einer Familie gerast. Die 35-jährige Mutter stirbt an den starken Verletzungen. Ihre dreijährige Tochter ist lebensgefährlich verletzt, die andere (7) schwer. Die Mädchen kommen sofort ins Krankenhaus, sind laut Polizeisprecher Stephan Hertz momentan stabil (Stand: 29. Oktober). „Das kann sich aber gerade bei kleinen Kindern jeden Moment ändern”, sagt er.
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Aber warum war die Frau überhaupt auf die Gleise gefahren? Seit Monaten war die Bahnstrecke zwischen Bremerhaven und Cuxhaven wegen Bauarbeiten gesperrt. Lange fuhren hier also keine Züge mehr - bis zum Tag des Unfalls. Vielleicht wusste die Mutter nicht, dass der Zugverkehr wieder aufgenommen wurde. Oder spielte das Wetter eine Rolle? „Es war strahlender Sonnenschein. Vielleicht wurde sie geblendet”, sagt Stephan Hertz. Sie könne aber genauso gut durch ihre Kinder abgelenkt gewesen sein und den Zug deshalb nicht bemerkt haben. „Die Züge müssen an einem solchen Bahnübergang eigentlich zwei Mal hupen.”
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Der Zug soll laut gehupt haben
Die Ermittler überprüfen nun ein neues Detail: Zeugen hätten berichtet, dass sie den Zug hupen hörten. Ist es da für die Mutter schon zu spät, um zu reagieren? „Es wird schwer, zu rekonstruieren, was genau passiert ist. Die Kinder können wahrscheinlich keine Aussagen treffen. Aus Schutz verdrängt der Körper so ein schlimmes Erlebnis auch mal.”
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Der Zugfahrer soll noch gebremst haben. Doch er kann den Aufprall nicht verhindern. Etwa 90 Passagiere sitzen am Freitag in dem vollbesetzten Zug von Bremerhaven (Bremen) nach Cuxhaven (Niedersachsen). Darunter Urlauber und Kinder. „Zwei Personen im Zug wurden leicht am Arm verletzt. Der Zugführer stand natürlich unter großem Schock.” Die Ermittlungen der Polizei dauern an.