Einzigartig in Deutschland!
Mini-Herzschrittmacher bei Frühchen eingesetzt: So geht es Elisabeth heute
Dieser Eingriff lässt ein kleines Herzchen höher schlagen
Minuten nach Elisabeths Geburt im August 2025 muss das Frühchen operiert werden: Ihr wird ein winziger Herzschrittmacher eingesetzt – ein Eingriff, der bislang in Deutschland einzigartig ist. Wie geht es der kleinen Kämpferin jetzt?
Mutter Annetta: „Sie haben sie mir nur kurz gezeigt und dann weiter operiert”
Dass das Herz von Elisabeth nicht richtig funktioniert, ist schon vor der Geburt klar. Bereits im Mutterleib wird bei dem Kind eine seltene Herzrhythmusstörung diagnostiziert. Die Herzfrequenz verschlechtert sich weiter. Per Kaiserschnitt holen Ärzte das Mädchen auf die Welt – fünf Wochen vor dem errechneten Geburtstermin. Für Mutter Annetta Arent ist das einzige, was zählt, dass Elisabeth überlebt. „Als sie sie dann geholt haben und ich habe gehört, dass sie schreit, da habe ich nur gedacht: Oh, sie lebt”, sagt sie zu RTL.
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Dann geht alles schnell: Die Kleine bekommt einen winzigen Herzschrittmacher, mit dem sie im Idealfall lange klarkommen soll. „Sie haben sie mir nur kurz gezeigt und dann weiter operiert”, erinnert sich Annetta Arent an die Minuten nach der Geburt. Zu diesem Zeitpunkt wiegt Elisabeth nur knapp über zwei Kilogramm, trotzdem wagen die Ärzte den riskanten Eingriff.
Ärzte sehen den Eingriff als großen Durchbruch
Dr. Ulrich Krause von der behandelnden Uniklinik Göttingen erklärt: „Wenn tatsächlich keine Probleme auftreten, alles gut läuft, dann können wir erwarten, dass dieser Herzschrittmacher viele Jahre lang hält.“ Die Batterie könne bis zu 15 Jahre lang halten und Elisabeth einen schnellen Herzschlag garantieren.
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Familie Arent im Glück
Für ihre Eltern sind diese Aussichten eine Erleichterung. Im Interview tragen die Arents ihre kleine Tochter eng bei sich, Mama Annetta streicht dem Frühchen immer wieder über den kleinen Rücken. Damit Elisabeth leben kann, wird für die Operation eine spontane Sondergenehmigung eingeholt, denn eigentlich kommt der Herzschrittmacher aus den USA. Dass das Mädchen das gerade mal 2,7 Zentimeter große Gerät so gut annimmt, könnte laut den Ärzten auch weitere Behandlungen in Deutschland nachhaltig revolutionieren.
Zurzeit werden Elisabeth und ihre Eltern noch engmaschig von der Klinik in Göttingen betreut und können hoffentlich schon bald ihren neuen Alltag als glückliche kleine Familie genießen.