Grauenhafte Bluttat in Mexiko

Neun Studenten zerstückelt am Straßenrand gefunden

Oaxaca, Mexiko: Auf einer Plakatwand auf dem Zocalo sind die Gesichter von verschwundenen Personen zu sehen. Im Laufe der Jahre sind viele durch die Hand von Banden oder korrupter Polizei verschwunden
Auf einer Plakatwand auf dem Zocalo in Oaxaca sind die Gesichter von verschwundenen Personen zu sehen. Im Laufe der Jahre sind viele durch die Hand von Banden oder korrupter Polizei verschwunden.
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Junge Menschen verschwinden spurlos – dann findet die Polizei ihre verstümmelten Körper.
Es ist ein Verbrechen, das selbst für ein Land, das extreme Gewalt gewohnt ist, neue Maßstäbe setzt. Neun Studenten reisen an die Strände Oaxacas im Westen des Landes und kehren nie zurück. Wenige Tage später entdeckt die Polizei ihre Leichen an einer abgelegenen Landstraße in Puebla – mit Schusswunden in der Stirn und einer Tüte voller abgetrennter Hände.

Polizei findet Plastiktüte mit abgetrennten Händen

Der Strand von Zipolite im Bundesstaat Oaxaca ist sowohl bei Einheimischen als auch bei Touristen sehr beliebt.
Der Strand von Zipolite in der Nähe von Oaxaca ist sowohl bei Einheimischen als auch bei Touristen sehr beliebt.
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Die grausame Entdeckung machen Beamte der Nationalgarde während einer Routinekontrolle, berichtet Periodico Central. Ein grauer Volkswagen Vento steht am Straßenrand, im Kofferraum sind vier Leichen, unter einer Plane weitere fünf. In einer Plastiktüte befinden sich 16 Hände, zwei weitere liegen im Wagen.

Für die Ermittler ist klar: Diese Menschen wurden nicht nur erschossen, sie wurden gefoltert, verstümmelt und dann hingerichtet. Die Staatsanwaltschaft von Puebla bestätigt, dass an den Leichen deutliche Spuren von Folter und Schusswunden gefunden wurden. Ein klassisches Muster für eine Exekution durch das organisierte Verbrechen.

Junge Menschen auf dem Weg in den Urlaub exekutiert

Bei den Opfern handelt es sich um Männer und Frauen im Alter von 21 bis 29 Jahren. Sie stammen fast alle aus dem Bundesstaat Tlaxcala, nahe der Hauptstadt Mexiko-Stadt. Laut El Financiero wurde die Gruppe zuletzt am 27. oder 28. Februar an den Stränden von Santa María Huatulco und Zipolite nahe Oaxaca gesehen. Danach verliert sich ihre Spur.

Inzwischen hat die Staatsanwaltschaft Angie Lizeth G. (29), Jaqueline Ailet C. (23), Raúl Emanuel L. (28), Noemi Yamileth M. (28), Lesly T. (21), Rubén A. (22), Rolando A. (22) und Uriel C. (22) identifiziert. Eine neunte Leiche konnte bislang nicht identifiziert werden.

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War es eine Verwechslung? Spur führt zur Drogen-Mafia

Zu den mutmaßlichen Tätern haben die Behörden bislang keine offizielle Angaben gemacht. Doch in sozialen Netzwerken kursieren erste Theorien. Laut Blog del Narco, einem Portal, das über Gewaltverbrechen in Mexiko berichtet, sollen einige der Opfer möglicherweise zur kriminellen Bande „Los Zacapoaxtlas” gehört haben, eine Gruppe, die für Banküberfälle und Einbrüche bekannt ist. Wurden sie für Mitglieder einer rivalisierenden Bande gehalten und deshalb brutal hingerichtet? Oder war es eine gezielte Aktion gegen „Los Zacapoaxtlas”?

Nicht ausgeschlossen wird auch eine fehlgeschlagene Entführung: Die Täter wollten Lösegeld erpressen – und töteten ihre Opfer, als das nicht funktionierte.

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Die Pazfikküste von Oaxaca mit ihren weißen Sandstränden ist seit Jahren ein aufstrebendes Touristenziel. Doch immer mehr Kartelle kämpfen um Einfluss in den beliebten Urlaubsorten. Laut dem Portal Semafor war 2023 mit 30.000 Morden eines der blutigsten Jahre in Mexikos jüngerer Geschichte.

Trotz der brutalen Tat gibt es bislang keine Festnahmen. Die Staatsanwaltschafen von Oaxaca, Tlaxacala und Puebla arbeiten zusammen, um die Täter zu finden. Doch ob dieses Verbrechen jemals aufgeklärt wird, bleibt fraglich. Und so bleiben die Hinterbliebenen dieser brutalen Tat auch mit dieser brutalen Wahrheit zurück. Neun junge Menschen sind tot, ihre Mörder laufen noch immer frei herum. In Mexiko bleiben über 90 Prozent aller Morde unaufgeklärt. Auch dieser Fall könnte nie gelöst werden. (kra)