Trotz neuer Beweise Chance auf Freiheit zerbricht! Neuer Prozess für Menendez-Brüder abgelehnt

Bleiben die Menendez-Brüder für immer in Haft?
Erik und Lyle erleben einen herben Rückschlag in ihrem Kampf um Freiheit. Nathan Hochman, der neue Bezirksstaatsanwalt von Los Angeles, lehnt ihren Antrag auf ein neues Verfahren ab. Trotz neuer Beweise und der Unterstützung von Familienmitgliedern bleibt Hochman skeptisch.

35 Jahre nach Doppelmord schwindet Hoffnung auf Freiheit

Seit 1990 sitzen die Brüder, heute 54 und 57 Jahre alt, hinter Gittern. Sie wurden für die Ermordung ihrer wohlhabenden Eltern, Jose und Kitty Menendez, in ihrem Haus in Beverly Hills verurteilt. Die Brüder behaupten, sie seien jahrelang von ihren Eltern sexuell, psychisch und körperlich missbraucht worden und hätten aus Angst gehandelt. Neue Hinweise sollen die Missbrauchsvorwürfe stützen. In einem Brief, den einen der Brüder Jahre vor den Morden an einen Cousin geschickt haben soll, beschreibt er offenbar, wie er von seinem Vater missbraucht worden ist.

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Bezirksstaatsanwalt Hochman und sein Team haben über 50.000 Seiten von Prozessunterlagen durchgesehen und sich mit Anwälten, Ermittlern und Familienmitgliedern beraten. Dennoch gibt es jetzt kein grünes Licht für einen erneuten Prozess.

Der erste Prozess scheiterte, als die Geschworenen 1994 zu keinem einstimmigen Urteil kamen. In einem zweiten Prozess wurden die Brüder 1996 wegen Doppelmordes schuldig gesprochen und zu lebenslanger Haft ohne die Möglichkeit einer Freilassung verurteilt. Aussagen über den mutmaßlichen sexuellen Missbrauch wurden in diesem Verfahren weitgehend untersagt.

Menendez-Brüder haben um Gnade gebeten

Jetzt ist der Fall wieder in den Schlagzeilen, dank zweier Netflix-Produktionen, die das Mord- und Justizdrama neu aufrollen. Die Brüder haben um Gnade beim kalifornischen Gouverneur Gavin Newsom gebeten. Ihre Anwälte fordern eine Aufhebung des Urteils.

Hochmans Vorgänger, Bezirksstaatsanwalt George Gascón, hatte sich letztes Jahr für eine Neuverurteilung mit einem geringeren Strafmaß eingesetzt. Er argumentierte, dass in den 1990er Jahren weniger Bewusstsein dafür bestand, Männer als Opfer von sexueller Gewalt anzuerkennen.

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Die Menendez-Brüder sitzen in einem Gefängnis im südkalifornischen San Diego ein. Bei einer Anhörung im November sprachen sich zwei Tanten der Brüder für ihre Freilassung aus. Doch trotz dieser Unterstützung und der neuen Beweise scheint die Hoffnung auf Freiheit für die Menendez-Brüder zu schwinden. (dpa, gsc)