Deutsche Luxusjacht rast Angler (20) tot

„Wir haben wie verrückt geschrien!”

Im Hafen von Porto Cristo untersuchen Polizisten die Luxus-Yacht, die den Unfall verursacht haben soll.
Im Hafen von Porto Cristo untersuchen Polizisten die Luxus-Yacht, die den Unfall verursacht haben soll.
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„Das Boot hat zu keinem Zeitpunkt angehalten!“
Der Onkel des Toten weiß noch ganz genau, wie die Luxus-Yacht mit voller Wucht in sein kleines Fischerboot gekracht und dann mit hoher Geschwindigkeit geflüchtet ist. Eigentlich wollte der 45-jährige Spanier nur mit seinen beiden Neffen angeln gehen, doch der Guillem C. (20) überlebt den Crash nicht.

Erneuter Zwischenfall mit deutscher Beteiligung auf Mallorca

Guillem C.s Onkel erinnert sich an die schlimmsten Stunden seines Lebens. „Die Yacht lief auf Hochtouren, wir haben wie verrückt geschrien“, sagt er. Zum Glück habe sein Neffe ein Licht bei sich getragen, sonst hätte er die Leiche nicht bergen können. „Niemand ist ins Wasser gesprungen, das Boot hat zu keinem Zeitpunkt angehalten“, fügt der Onkel des Opfers hinzu. Unbeteiligte Boote seien gekommen, nachdem sie seine verzweifelten Hilferufe gehört haben.

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Die Ermittler der Kriminalpolizei haben die Yacht im Hafen von Porto Cristo gefunden und den Kapitän ausfindig gemacht. Das Schiff fährt unter deutscher Flagge. Gerade erst hatten Berichte über deutsche Urlauber für Empörung gesorgt: Eine Gruppe Polizisten soll einen mallorquinischer Taxifahrer krankenhausreif geprügelt haben.

Im Video: Buckelwal wirft sich auf Fischerboot

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Luxusyacht kracht in Anglerboot

Am Freitagabend (23. August) wollten die drei Männer eigentlich nur Tintenfische angeln, doch plötzlich soll eine millionenschwere Yacht ungebremst auf das kleine Fischerboot zugerast sein. Mit voller Wucht soll der 20 Meter lange Luxusriese in das dreieinhalb Meter kurze Boot gecrasht sein - und danach einfach weitergefahren sein.

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Ein 20-Jähriger überlebt den Unfall nicht. Bei dem Opfer handelt es sich um Guillem C. - ein lokal bekannter Leichtathlet und Strandsportler. Wie durch ein Wunder blieben die anderen beiden Insassen unverletzt. Ob der Kapitän das Boot trotz der Lichter nicht gesehen hat, ist noch unklar. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung und unterlassener Hilfeleistung. (lmi)