24-Jährige sitzt in U-HaftNotfallsanitäter-Azubi soll Kollegen mit Medikamenten vergiftet haben

Schwere Vorwürfe gegen die heute 24-Jährige!
Wiederholt soll eine auszubildende Notfallsanitäterin ihren Kollegen starke Medikamente untergemischt haben. Drei Betroffene litten plötzlich unter schweren gesundheitlichen Problemen, einer kämpfte sogar um sein Leben. Nun befindet sich die junge Frau in U-Haft!
Vorwurf des versuchten Mordes in vier Fällen
Die zur Tatzeit 23 Jahre alte Frau soll nach Angaben von Staatsanwaltschaft und Polizei Getränke ihrer Kollegen während des Dienstes mit verschreibungspflichtigen Medikamenten versetzt haben. Drei Kollegen, 53, 29 und 25 Jahre alt, sollen dadurch „erhebliche gesundheitliche Beschwerden“ erlitten haben, in einem Fall seien diese sogar lebensbedrohlich gewesen, teilten die Ermittler mit.
Lese-Tipp: Mann in Bayern niedergestochen – Verdächtiger auf der Flucht
Die Taten sollen sich im Zeitraum von Oktober 2023 bis April 2024 auf einer Rettungswache im Landkreis Ludwigsburg ereignet haben. Die Tatverdächtige wurde nach Angaben der Ermittler Ende Januar festgenommen und einem Haftrichter vorgeführt. Ihr wird versuchter Mord in vier Fällen vorgeworfen. Sie sitzt in Untersuchungshaft.
Video-Tipp: Millionär wird kurz nach seiner Hochzeit getötet
Motiv unklar, Verdacht seit Monaten
Umfangreiche Ermittlungen führten zu der jungen Frau, so die Behörden. Weitere Details nannte eine Polizeisprecherin nicht. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei dauerten noch an. Insbesondere das Motiv der Frau sei noch unklar. Am Donnerstag (6. Februar) äußerte sich auch der Ludwigsburger Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes. Dabei wurde klar: Der Verdacht gegen die junge Frau steht schon seit Monaten im Raum.
Lese-Tipp: Jeremy (7) stirbt nach Behandlungsfehler - Familie kann endlich Ruhe finden
Ein Mitarbeiter einer Rettungswache sei demnach im April 2024 mit neurologischen Ausfällen während des Dienstes in die Notaufnahme eines Krankenhauses gekommen. Dort habe er das Bewusstsein verloren. Nur einen Tag später wurde die Nachwuchs-Notfallsanitäterin während ihres Dienstes vorläufig festgenommen und die Rettungsdienstleitung über den Verdacht gegen sie informiert. Daraufhin wurde sie vom Dienst freigestellt und bekam ein Hausverbot. Als sich die Hinweise später verdichteten, kündigte ihr der Kreisverband fristlos. Ein von der jungen Frau angestrengtes arbeitsgerichtliches Verfahren endete mit einem Vergleich, der die Kündigung bestätigte.
Immer wieder Giftattacken am Arbeitsplatz
Giftattacken am Arbeitsplatz kommen nicht selten vor und erschüttern jedes Mal erneut die Öffentlichkeit: Im hessischen Bad Nauheim backte eine Krankenschwester Kekse für die Kollegen. Was wie eine nette Geste klang, verursachte bei ihren Opfern Schwindel und Bewusstlosigkeit. Die Frau hatte nach Auffassung des Landgerichts Gießen Beruhigungs- und Schlafmittel in die Naschereien gemixt – im Mai 2020 wurde sie wegen gefährlicher Körperverletzung zu drei Jahren Haft verurteilt.
In der Gemeinde Schloß Holte-Stukenbrock in Nordrhein-Westfalen vergiftete ein Mann nach Auffassung des Landgerichts Bielefeld die Pausenbrote seiner Kollegen mit Bleiverbindungen und Quecksilber. Gegen ihn wurde wegen Mordversuchs eine lebenslange Haft verhängt. 2020 verstarb ein 26-Jähriger an den Folgen der Tat. Ein Passauer Krankenpfleger wurde 2008 zu drei Jahren und vier Monaten Haft verurteilt, weil er mindestens elfmal auf seiner Station im Klinikum Passau gefährliche Psychopharmaka in die Milch und andere Getränke der Mitarbeiter gefüllt hatte. (fkl, mit dpa)