Sie sammelten sogar Geld für Paul!
Nachbarn wollen Lieblings-Straßenreiniger in den Urlaub schicken - doch sein Chef verbietet es!

Es wird wohl nichts mit dem Traumurlaub.
Weil sie ihren Straßenreiniger so gern haben, wollen die Bewohner eines Londoner Stadtteils ihm etwas Gutes tun und sammeln Geld für seinen Urlaub. Doch er darf es nicht bekommen - aus diesem irren Grund!
Straßenreiniger liebt Musik von Elvis Presley
Lisa Knight ist eine gute Seele. Die Immobilienmaklerin wohnt in Beckenham, einem Stadtteil im Süden von London. Da freundet sie sich auch mit Paul Spiers an. Der hält seit 2017, so schreibt Lisa es in der von ihr organisierten Gofundme-Kampagne, die Straßen sauber und sorgt nebenbei für viel gute Laune - vor allem, weil er beim Arbeiten laut Musik hört, auch gerne die von Elvis Presley. Und gerade Paul und Lisa, die laut dem britischen Guardian nach Lisa Marie, der Tochter von Elvis benannt wurde, verbindet die Liebe zum „King”.
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Im Laufe der Zeit findet Lisa heraus, dass Paul bisher nur einmal im Ausland war. Das war vor drei Jahren, anlässlich seines 60. Geburtstags. Seitdem träumt er von einer zweiten Reise nach Portugal. Diesen Traum will ihm Lisa erfüllen und ruft die GoFundMe-Spendenkampagne ins Leben. Schnell kommt das Geld - inzwischen sind es mehr als 3.200 Pfund (etwa 3.700 Euro) - zusammen. Doch Paul darf dieses Geld nicht haben!
Arbeitgeber verbietet Spende
Denn damit der Straßenreiniger nicht in irgendwelche Schwierigkeiten kommt, informiert Lisa Pauls Firma über die Spendenaktion. Aber statt sich darüber zu freuen, verbieten die das einfach! „Ich war schockiert, als sie sagten, dass er das Geld nicht annehmen könnte. Sie sagten, es könnte als Bestechung angesehen werden”, erklärt Lisa laut dem Guardian. Ein Firmensprecher ergänzt demnach, dass es den Mitarbeitern nicht gestattet sei, „Gelder oder Anreize außerhalb der vereinbarten Gehaltsstrukturen anzunehmen.”
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Paul soll Auszeichnung erhalten
Der Ärger über diese Reaktion ist nicht nur bei den Einwohnern von Beckenham groß. Sogar der zuständige Parlamentsabgeordnete bittet in einem offenen Brief um eine Lösung, dass Paul das Geld doch noch irgendwie bekommen kann. Sein Arbeitgeber hat offenbar zumindest vorgeschlagen, einen ähnlich hohen Geldbetrag an eine von dem Straßenreiniger ausgewählte Wohltätigkeitsorganisation zu spenden und ihn zu „Bromleys Mitarbeiter des Quartiers” zu machen. Mit dieser Auszeichnung sei auch eine finanzielle Belohnung verbunden.
Und Paul selbst? Der reagiert laut dem Guardian offenbar gefasst auf die verpasste Urlaubschance. „Er will seinen Job nicht verlieren, er genießt es”, meint Lisa Knight. Inzwischen hatte Paul übrigens Geburtstag und ist jetzt 63 Jahre alt - aber vielleicht klappt es ja nachträglich noch mit dem Traumurlaub in Portugal. Zu wünschen wäre es ihm von ganzem Herzen. (dka)