Jeder Vierte muss sich Geld leihenKredit von der Bank oder doch lieber die Familie anpumpen - darauf solltet ihr achten!
Jetzt muss schnell Geld her...
Auto kaputt, Heizung defekt, Hund krank – für ungeplante Ausgaben können viele Menschen nicht auf ein finanzielles Polster zurückgreifen. Geld gibt es aber nicht nur bei Banken. Trotzdem ist Vorsicht geboten!
So viel Geld leiht sich Deutschland
Es kommt ja immer, wenn’s gerade gar nicht passt: Das Auto muss repariert werden, die Waschmaschine hat den Keller geflutet oder das Haustier braucht eine teure OP. Viele Menschen in Deutschland mussten sich für solche Ausgaben in den vergangenen zwei Jahren Geld leihen. Ein Viertel (25 Prozent) der 2.027 von YouGov für die Direktbank Barclays befragten Erwachsenen hatten demnach nicht genug Puffer, um einen finanziellen Engpass ohne Hilfe zu überbrücken.
Die meisten der Befragten (29 Prozent) brauchten auf die Schnelle zwischen 1.001 Euro und 5.000 Euro.
Ein Viertel (24 Prozent) der Betroffenen nahmen für die Überbrückung eines finanziellen Engpasses Beträge zwischen 501 und 1.000 Euro auf.
40 Prozent derjenigen, die kurzfristig einen Kredit benötigten, mussten sich aber in den letzten zwei Jahren nur einmal etwas leihen.
Fast genauso viele – nämlich 39 Prozent – mussten sich zwei- bis dreimal Geld leihen, 16 Prozent bis zu fünfmal oder noch häufiger.
Bei Freunden leiht man nichts? Doch!
Aber woher kommt in der spontanen Not dann das Geld? Wo leiht man sich am besten Geld?
Die Bank als klassische Anlaufquelle für Kredite wählten laut der Umfrage 40 Prozent.
Ein Drittel hat sich im Familienumfeld Geld geliehen.
Immerhin 13 Prozent haben auch schon Freunde angepumpt.
Wo sich Menschen Geld leihen, hänge vor allem von der Höhe der Summe ab, erläuterte Barclays anhand der Umfragedaten: Bei Summen von bis zu 1.000 Euro ging die Mehrheit bevorzugt auf Familie und Freunde zu, bei Beträgen darüber waren Finanzdienstleister mit 62 Prozent beliebter
Wer sich allerdings Geld aus dem engen Familienkreis leiht, sollte beachten: „Wenn man so was macht und sich Freunde oder Familie das auch wirklich leisten können, ist es ganz wichtig, dass man da auch einen schriftlichen Vertrag aufstellt und aufschreibt: Wie viel wurde geliehen, wann und wie ist das zurückzuzahlen?” erklärt Stephanie Heise von der Verbraucherzentrale NRW im RTL-Interview.
Lese-Tipp: Geld auf Raten? Wer hier besser zweimal hinschauen sollte
Dispo – oder lieber nicht?
Auch wenn der Dispo sehr beliebt ist, sollte man sich genau informieren. Dispozinsen sind in der Regel sehr hoch und höher als Zinsen für einen Ratenkredit. Deswegen raten Verbraucherschützer immer wieder, lieber einen Kredit abzuschließen, anstatt das Konto häufig oder für lange Zeit zu überziehen.
Mit einem Kredit kann man auch umschulden, also das Girokonto wieder ins Plus bringen und die Schulden anderweitig und mit besseren Konditionen abbezahlen. Wer einen Bankkredit abschließt, sollte laut Heise für sich prüfen: „Erst mal sollte ich natürlich sicher sein, dass ich die Raten auch regelmäßig zurückzahlen kann. Und dann muss man gucken: Ist es ein seriöser Anbieter? Und wie ist der effektive Jahreszins, damit ich die Kosten gut vergleichen kann?“
(iga mit dpa)