So erkennt ihr den Schädling, das könnt ihr tun!
Wegen Japankäfer-Gefahr - Regierung bittet Bürger um Hilfe

Warnung vor dem Fress-Käfer!
Er kommt als blinder Passagier und frisst sich durch Blätter, Früchte und Blüten. Jetzt ruft die Regierung uns Bürger zur Hilfe. Urlauber aus der Schweiz und Italien sollen ihr Gepäck filzen, Gartenbesitzer oder Bauern sollen Befall sofort melden. Was ihr über den Käfer wissen müsst!
Wachsam sein!
Erst Italien und die Schweiz, nun könnte sich der Japankäfer auch in Deutschland einnisten. Für Obstanlagen und Weinberge wäre das eine Katastrophe. Deswegen appelliert nun die Regierung, höchst wachsam zu sein!
„Die Früherkennung ist das A und O bei der Bekämpfung von Pflanzenschädlingen wie dem Japankäfer“, erklärt Ophelia Nick, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). „Noch haben wir eine Chance“, betont sie. Bisher ist der Schädling in Deutschland wohl noch nicht in großen Mengen gesichtet worden. Aber in der Schweiz!
Der Fraßschädling ist Anfang Juli in Basel aufgetaucht und bedroht damit besonders Baden-Württemberg und Süddeutschland. Er stellt vor allem für die Land- und Forstwirtschaft eine Gefahr dar, da er Blätter, Blüten oder Früchte von mehr als 300 Pflanzenarten befällt. Es gibt Hinweise auf einen Erstfund des Japankäfers in Deutschland im Jahr 2014 bei Paderborn-Sennelager in Westfalen und im Jahr 2018 in Bayern bei Oberstdorf, so das Julius-Kühn-Institut.

Was kann man also tun, damit Deutschland kein Japankäfer-Problem bekommt?
Für die Überwachung und Bekämpfung der Käfer vor Ort sind die Bundesländer zuständig. So dürfen in Baden-Württemberg aufgrund des höheren Risikos Grünmaterial und Erde aus dem Befallsgebiet und der Pufferzone nur noch unter strengen Auflagen weitertransportiert werden. . Dazu zählt auch Rollrasen, da die Eier bevorzugt in Rasen abgelegt werden., heißt es im Infoflyer des Julius-Kühn-Instituts.
In allen Bundesländern werden regelmäßige Erhebungen mit speziellen Lockstoff-Fallen durchgeführt.
Der Japankäfer könnte auch als „blinder Passagier“ auf Fahrzeugen oder mit Pflanzen und Pflanzenteilen wie einem Blumenstrauß nach Deutschland eingeschleppt werden, sagt der Leiter des JKI-Fachinstituts für Fragen der Pflanzengesundheit in Braunschweig. Daher sind auch Touristen aufgerufen, aufmerksam zu sein!
Das Bundesministerium appelliert an die Bürgerinnen und Bürger. Sie sollen verdächtigen Befall sofort an den Pflanzenschutzdienst des jeweiligen Bundeslandes melden. Zudem sollen sie verdächtige Käfer einfangen und in einem verschlossenen Behälter den Behörden übergeben. Rückkehrer aus stark befallenen Regionen - etwa Norditalien und der Südschweiz sollen ihre Autos und das Gepäck gründlich überprüfen. Pflanzen, Schnittblumen, Gemüse oder Früchte aus diesen Regionen sollten sie eher nicht ins Land einführen.
Hat sich das Insekt erst eingenistet, wird die Beseitigung schwierig. Erfahrungen aus Ländern wie Italien zeigen, dass sich der Japankäfer innerhalb der ersten Jahre auf natürliche Weise bis zu zehn Kilometer pro Jahr ausbreiten kann. „Das gilt es zu verhindern“, betont Bernhard Schäfer vom Julius Kühn-Institut (JKI).
Das müsst ihr über den Käfer wissen!

Der aus Asien stammende Japankäfer (Popillia japonica) ist in der Europäischen Union als Schädling eingestuft, der besonders starke Schäden verursachen kann. Die Tiere befallen Obstplantagen, Weinberge, Wälder, Grünanlagen und Gärten. Die Larven greifen auch Wurzeln an, was zum Aussterben der Pflanzen führen kann. Natürliche Feinde hierzulande gibt es nicht.
Der Käfer ist nur etwa einen Zentimeter groß, hat einen metallisch glänzenden grünen Kopf und braune Flügel. Auffallend sind fünf weiße Haarbüschel an jeder Hinterleibseite und zwei weiße Haarbüschel am Ende des Hinterleibs. (eku/dpa)