Freundinnen in Griechenland verschwunden
Anrufe von zwei vermissten Französinnen geben Rätsel auf

Was ist mit Marie-Pierre Arfel (64) und Françoise Boutteaux (73) passiert?
Die Freundinnen aus Reims in Frankreich sind im Juni auf der griechischen Insel Sikinos im Urlaub. Die Frauen brechen zu einer Wanderung auf, doch dann kehren sie nicht mehr in ihr Hotel zurück. Die Familien der Frauen fragen sich nun, ob die beiden zum Zeitpunkt ihres Verschwindens möglicherweise getrennt voneinander waren, denn die Polizei kann rätselhafte Anrufe nachweisen.
Françoise versuchte noch, Marie-Pierre anzurufen
Justine Michaux, die Nichte der vermissten Marie-Pierre Arfel. erzählt dem französischen Sender BFMTV, dass die Polizei die Anrufhistorie ihrer Tante und ihrer vermissten Freundin ausgewertet habe. Die Frauen brechen am Morgen des 12. Juni zu einer Wanderung auf. Am Abend des verhängnisvollen Mittwochs soll Françoise Boutteaux noch versucht haben, Marie-Pierre anzurufen.

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Für die Familie ist das ein klares Zeichen, dass die Frauen zu dem Zeitpunkt nicht mehr zusammen unterwegs waren. Warum hätte die eine sonst versuchen sollen, die andere zu erreichen? Die Polizei und auch die Angehörigen seien ursprünglich davon ausgegangen, dass die Frauen zusammen sind, als ihnen etwas passiert.
Verletzte Françoise sendet letztes Lebenszeichen an das Hotel
Der Anruf stellt diese Theorie aber infrage. „Es ist nicht logisch, jemanden anzurufen, wenn man mit dieser Person zusammen ist“, meint die Nichte der 64-Jährigen. Die einzige andere Erklärung, die sie sonst für den Anruf hat: Jemand könnte das Telefon ihrer Tante gestohlen haben. „Wir wissen es nicht wirklich“, sagt sie in einem Interview mit dem Sender.
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Was ist den beiden Frauen unterwegs zugestoßen? Auch die griechische Polizei hat über 100 Tage nach ihrem Verschwinden noch keine Antwort auf diese Frage. Françoise Boutteaux soll sich am 14. Juni noch einmal bei dem Hotel gemeldet haben. Sie soll am Empfang angerufen und der Mitarbeiterin dort ein Foto geschickt haben, berichtet BFMTV. Sie sei verletzt, erzählt die 73-Jährige dem Bericht zufolge. Nach diesem letzten Lebenszeichen bricht der Kontakt komplett ab.
Familien der vermissten Wanderinnen haben kaum noch Hoffnung
Marie-Pierre Arfels Nichte hat im Juli sogar Anzeige wegen Entführung gestellt, weil die Ermittlungen in dem Vermisstenfall ins Stocken geraten. Ihre Tante und ihre Freundin seien erfahrene Wanderinnen gewesen, die ihre Touren sorgfältig geplant hätten, berichten französische Medien. Doch auch die Anzeige verläuft im Sande. Inzwischen haben die Familien der beiden kaum noch Hoffnung, dass die Freundinnen lebend gefunden werden.
Marie-Pierre Arfels Angehörige haben laut BFMTV die Rückführung der persönlichen Gegenstände der 64-Jährigen beantragt. Und auch Françoise Boutteauxs Familie möchte die Habseligkeiten zurück, die die 73-Jährige im Hotel zurückgelassen hat. (jgr)