58 Menschen betroffen Schäden nach Bombensprengung: Familien in Hanau können Weihnachten nicht zuhause feiern

Ausgerechnet vor dem Fest!
Eine Weltkriegsbombe ist in Hanau kontrolliert gesprengt worden, doch die Wucht der Explosion war weitaus größer als gedacht. Die Folge sind Schäden an Wohnhäusern. Nach ersten Einschätzungen der Stadt sind 58 Personen und bis zu 28 Wohnungen betroffen. Die Stadt hat Hilfen für die Betroffenen angekündigt. Verletzt wurde niemand.
Eine Wohnung ist komplett unbewohnbar
„Einige Familien werden mit hoher Wahrscheinlichkeit das Weihnachtsfest nicht dort verbringen, wo sie heute Morgen noch gedacht haben”, sagte Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD). Das genaue Ausmaß der Schäden muss noch ermittelt werden.

Eine vorsichtige Entwarnung konnte die Stadt am Donnerstagnachmittag geben: Die Druckwelle hat demnach nicht so umfangreiche Schäden angerichtet, wie zunächst befürchtet. Die meisten betroffenen Gebäude wiesen zwar Beschädigungen auf, jedoch seien diese eher gering.
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Stadt verspricht „schnell und unbürokratisch” Hilfe
„Eine Wohnung wurde allerdings durch die Sprengwirkung so stark in Mitleidenschaft gezogen, dass sie derzeit als unbewohnbar gilt”, teilte die Stadt mit. Die betroffenen Bewohnerinnen und Bewohner will die Stadt „schnell und unbürokratisch” unterstützen.
Die Art der Bombe ist nach Angaben des Regierungspräsidiums Darmstadt falsch eingeschätzt worden. „Wir sind von einer Brandbombe ausgegangen, es war letztendlich eine Sprengbombe”, sagte Sprecher Matthias Schaider. Die Bombe sei statt mit Phosphor mit Sprengstoff gefüllt gewesen. Die Auswirkungen der Sprengung wären aber in jedem Fall dieselben gewesen, sagte er. „Entsprechend waren die Vorsichtsmaßnahmen genau die Richtigen”.
Bombe deutscher Bauart
Nach Angaben der Stadt handelte es sich bei dem bei Bauarbeiten im Stadtteil Großauheim gefundenen 250 Kilogramm schweren Blindgänger um eine Bombe deutscher Bauart. Für die Sprengung hatten etwa 4.500 Menschen in einem Radius von 1.000 Metern ihre Wohnungen verlassen müssen.
Zahlreiche mit Wasser gefüllte Überseecontainer aus Stahl waren übereinander gestapelt worden, um den Druck abzudämpfen. Auch sie wurden in Mitleidenschaft gezogen. (uvo)
Verwendete Quellen: dpa































