Krankenhaus versuchte Vertuschung
Gynäkologe soll mindestens 167 Patientinnen missbraucht haben

Missbraucht in einem vermeintlich sicheren Umfeld
Mehr als 160 ehemalige Patienten klagen einen Gynäkologen in Los Angeles an. Er soll sie verletztet, sexuell ausgebeutet und missbraucht haben.
Über Jahrzehnte Patienten missbraucht
Es sind 167 ehemalige Patienten, die dem Gynäkologen Dr. Barry J. Brock jetzt schwere Anschuldigungen zur Last legen. 167 Patienten, die sich aus unterschiedlichen Gründen an ihn gewandt haben - und sie alle erzählen die gleiche Geschichte. Der Arzt sei ihnen gegenüber sexuell übergriffig geworden. Die Patienten sind sich sicher, die Arztpraxen in Los Angeles hätten die Übergriffe wissentlich vertuscht, wie die Los Angeles Times berichtet.
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Unangemessenes und medizinisch nicht vertretbares Verhalten soll der Arzt seinen Patienten gegenüber an den Tag gelegt haben. Bis 2018 war Dr. Brock Mitglied des Ärzteteams im Cedars-Sinai-Krankenhaus, behielt bis 2024 seine klinischen Privilegien. Wie die Los Angeles Times weiter berichtet, stehe in der Anklage jetzt, dass das Krankenhaus zahlreiche Beschwerden über den Gynäkologen erhalten habe, die zum Teil Jahrzehnte zurückreichen sollen.
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Vaginale Untersuchungen ohne Handschuhe
Demnach habe er von 1979 bis 2024 unter dem Deckmantel seiner ärztlichen Tätigkeiten seine Patienten verletzt, ausgebeutet und missbraucht. Mitte 2024 gibt Cedar-Sinai bekannt, es werde Dr. Brock seine ärztliche Tätigkeiten entziehen. Einige Frauen sprechen in der Klage davon, dass Dr. Brock sie während der Untersuchungen unangemessen an ihre Klitoris gefasst habe, berichtet Los Angeles Times weiter.
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Andere erzählen, Dr. Brock habe Untersuchungsinstrumente unangemessen und verletzend in sie eingeführt und währenddessen unangebrachte und anstößige Kommentare von sich geben. Vaginale Untersuchungen hätte Dr. Brock ständig ohne Handschuhe durchgeführt.
Keine Hilfe von der Praxis
Einige Frauen berichten von langanhaltenden Schmerzen, nachdem der Arzt ihre Geburtsverletzungen vernäht habe, mit den Worten, er würde sie wieder zu Jungfrauen machen. Einige Frauen klagen noch Jahrzehnte später über Schmerzen. Weitere Frauen erzählen, sie hätten sich nach diesen Vorfällen an die Praxis gewandt und lediglich Kommentare wie „So ist er eben“ und „Machen Sie nicht zu viel daraus“ erhalten, berichtet Los Angeles Times weiter. Der 74-jährige Ex-Arzt weise bislang alle Vorwürfe von sich. Gegen sein Wort steht das von 167 Patienten. (cpe)