Tötung durch Genickbruch geplant

Gnade für Limburger Tauben? Tiere sollen weit weggebracht werden

Tauben balgen sich um Brot.
Nach den Plänen der Stadt soll die radikale Genickbruch-Aktion auf zwei Jahre begrenzt sein, dann soll auf schonendere Methoden zurückgegriffen werden. (Symbolbild)
Boris Roessler/dpa

Hoffnung für die Tauben!
Knallhart hat die Mehrheit der Limburger bei einem Bürgerentscheid entschieden, dass die vielen Tauben in der Stadt per Genickbruch getötet werden sollen. Doch vielleicht gibt es für einige Tiere jetzt die Rettung.

Gnadenhof statt Tötung der Stadttauben

Denn die Tierschutzgemeinschaft Gut Aiderbichl habe angeboten, 200 Tauben aus Limburg abzuholen „und sie weit entfernt weiter leben zu lassen, sodass sie nicht nach Limburg zurückfliegen”, wie die Stadt mitteilt. „Wir werden dieses Angebot als ein gegenüber der Tötung deutlich milderes Mittel gerne annehmen”, erklärte Bürgermeister Marius Hahn (SPD). Von Vertretern des Limburger Stadttaubenprojektes hieß es, man habe die Mitteilung der Stadt zur Kenntnis genommen und diskutiere sie, bevor man sich dazu äußern werde.
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Bürgermeister: Weitere Tierschützer könnten Tauben aufnehmen

Die Tauben aus Limburg könnten künftig auf einem Heimathof im oberpfälzischen Eslarn (Bayern) leben, so die Tierschutzgemeinschaft. „Wir freuen uns sehr, dass wir nun 200 der Limburger Tauben bei uns auf Gut Aiderbichl ein „Für-immer-Zuhause” schenken können”, erklärte Dieter Ehrengruber, Geschäftsführer von Gut Aiderbichl in einer Mitteilung. Aufgabe der Stadt sei es, die Tauben zu fangen und sie bis zum Abtransport, der in zwei oder drei Fahrten vorgenommen werden soll, tierschutzgerecht zu beherbergen.
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ürgermeister Hahn habe außerdem die Hoffnung, dass unter den vielen Tier- und Taubenschützern, die sich seit November vergangenen Jahres bei der Stadt gemeldet hätten, „auch welche sind, die gegebenenfalls weitere Tauben aus Limburg möglichst zeitnah aufnehmen”. Vor einiger Zeit hatte eine Zählung und Hochrechnung ergeben, dass bis zu 700 Tauben in Limburg leben. Erklärtes Ziel sei eine Population von rund 300 Tieren, hieß es. Idealerweise könne man dies ohne deren Tötung erreichen. (jsi/dpa)