Erschreckender Trend trifft immer mehr Frauen Gesichtsraub im Netz! Alptraum Deepfake-Porno

Immer mehr Frauen und Mädchen werden Opfer von Deepfake-Pornos.
Immer mehr Frauen und Mädchen werden Opfer von Deepfake-Pornos.
dpa

Ein Blick ins Internet und plötzlich sieht man das eigene Gesicht in einem Porno. Ohne Zustimmung, ohne Vorwarnung.
Ein erschreckender Trend, der immer mehr Frauen trifft. Die Täter? Oft anonym und kaum zu fassen. Die Waffe? Künstliche Intelligenz. Willkommen in der Welt der Deepfake-Pornos.

Niemand ist sicher vor digitalen Übergriffen

Ob Prominente wie Taylor Swift und Scarlett Johansson oder die Nachbarin von nebenan – niemand ist sicher vor digitalen Übergriffen. Laut der Organisation HateAid sind 90 bis 95 Prozent aller Deepfakes nicht einvernehmliche Pornografie. In neun von zehn Fällen trifft es Frauen. „Sexualisierte Deepfakes haben eine geschlechtsspezifische Dimension“, warnt Franziska Benning, Leiterin der Rechtsabteilung von HateAid.

Die Täter benötigen keine speziellen technischen Kenntnisse. Mit Apps oder anderen KI-Programmen können sie ein Bild oder Video so manipulieren, dass es täuschend echt wirkt. Das Gesicht des Opfers wird dabei auf den Körper einer Pornodarstellerin oder eines Pornodarstellers montiert. „Mittlerweile können solche Inhalte mit erstaunlich realistischen Ergebnissen generiert werden, zum Teil sogar mit dem Smartphone“, erklärt Cyberkriminologe Thomas-Gabriel Rüdiger.

Rechtliche Situation ist kompliziert

In Deutschland ist der Umgang mit pornografischen Deepfakes nicht explizit geregelt. „Das macht es für Betroffene schwieriger, dagegen vorzugehen“, sagt Benning. Es können aber andere Gesetze greifen. „Das Verbreiten solcher Inhalte kann zum Beispiel eine Verletzung des Rechts am eigenen Bild sein oder ein Beleidigungsdelikt.“

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Betroffene können bei der Polizei Anzeige erstatten und die betreffenden Inhalte bei den jeweiligen Plattformen melden. Doch oft bleiben die Täter anonym und können nicht identifiziert werden.

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Forderungen nach rechtlichen Reformen

Die Politik ist gefordert, doch bisher gibt es wenig Bewegung. Ein Gesetzentwurf des Bundesrats, der einen neuen Straftatbestand zur Verletzung von Persönlichkeitsrechten durch digitale Fälschung vorschlägt, wurde von der Ampelregierung abgelehnt. Andere Länder, wie Großbritannien und Tschechien, sind da schon weiter und planen, das Erstellen von Deepfakes unter Strafe zu stellen.

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Organisationen wie HateAid fordern, die rechtlichen Lücken in Deutschland zu schließen. „Neben einer möglichen strafrechtlichen Reform müssen vor allem auch die Plattformen viel stärker in die Pflicht genommen werden”, fordert Rüdiger. Es braucht leicht zugängliche Anlaufstellen, insbesondere für Kinder und Jugendliche, sowie digitale Bildung. (dpa/gsc)