Dänemark will Chatkontrollen für die EU – Vorschlag gegen KinderpornosKI soll Chatnachrichten scannen – Vorschlag umstritten
Die EU will Chats nach Missbrauchsmaterial durchsuchen. Direkt auf dem Handy, noch bevor sie verschlüsselt sind. Das mögliche Vorgehen steht stark in der Kritik, auch in NRW.
KI gegen Kinderpornos
Die Europäische Union will sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche im Netz bekämpfen. Ran an die Straftäter. Die Idee der dänischen EU-Ratspräsidentschaft: Eine KI soll Chatnachrichten scannen. Fotos und Videos ohne Ton prüfen. Noch bevor die Verschlüsselung stattfindet. Theoretisch kann das aber auch Chats in Videospielen oder einfache E-Mails treffen. Ein Schock für Datenschützer. Bettina Gayk ist dafür in Nordrhein-Westfalen zuständig und hält so ein Verfahren für gefährlich. Sie erklärt: „Wir haben in Deutschland eine lange Geschichte, auch von Überwachung durch den Staat in der Vergangenheit. Und da wollen wir nicht hin zurück, dass der Staat eine Vollüberwachung all seiner Bürgerinnen und Bürger initiiert. Und es bleibt ja häufig auch nicht bei diesen sehr schweren Straftaten, die hier verfolgt werden sollen.”
Sorge vorm Scannen
Die Datenschützerin schätzt das System als Türöffner ein. Für noch weitere Kontrollen, um so an Informationen in anderen Bereichen zu kommen. Mehrere Messenger haben sich öffentlich gegen KI-Scans ausgesprochen. Signal hat angekündigt, den europäischen Markt im schlimmsten Fall zu verlassen. Die ganze Debatte läuft seit drei Jahren. Dabei ist in der EU-Grundrechte-Charta festgelegt, dass das Privatleben und auch die vertrauliche Kommunikation geschützt werden müssen. Mehr dazu erfahrt ihr im Video!