Ein Platz voller Liebe, Schmerz und Respekt erneut zerstörtGedenkstätte immer wieder zerstört! Ein Albtraum für die trauernde Familie von Francesco (✝︎14)

Wer tut so etwas?
Francesco (✝︎14) wurde von seinem Mitschüler erschossen. Der Tatort ist heute eine Gedenkstätte für die Familie. Das ist der Ort, an dem das Herz von ihrem Franci aufgehört hat zu schlagen. Hier fühlt sich die Familie ihrem Sohn und Bruder nah. Sie haben für ihn ein Herz aus Kieselsteinen gelegt und Kerzen aufgestellt. Engel und Teddybären sollen ihn im Himmel begleiten. „Dieser Ort ist für uns ein Ort der Erinnerung,“ sagen seine Mutter Rosa (40) und sein Vater Toni (41). Doch er wird immer wieder beschädigt.
Ort der Erinnerung wird permanent zerstört
Die Eltern weiter: „Ein Platz, an dem Freunde, Familie und die Jugend dem Verstorbenen gedenken. Ein Platz voller Liebe, Schmerz und Respekt und doch wird dieser Ort missachtet. Wer so etwas tut, tritt die Gefühle einer trauernden Familie mit Füßen. Es ist unbegreiflich, wie jemand sich so etwas erlauben kann.“
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Hintergründe des Todes von Francesco (✝︎14)

Es ist Freitag, der 8. September 2023. Die Sommerferien in Bayern gehen zu Ende. Francesco (✝︎14) trifft sich auf dem Schulgelände in Lohr am Main mit seinem Mitschüler Valerio G. (14). Das „grüne Klassenzimmer“ ist ein beliebter Treffpunkt der Jugendlichen. Der Mitschüler hat eine Pistole dabei, die er bei einem Nachbarn (✝︎66) geklaut hat. Was genau passiert ist, als die beiden Jugendlichen alleine waren, ist unklar. Sicher ist: Valerio schießt Francesco in den Kopf. Um 13:15 Uhr hört eine Zeugin einen Schuss. Später geht die Polizei davon aus, dass es sich um die Tatzeit handelt. Gegen 16 Uhr telefoniert Valerio mit einem Freund und erzählt, dass Francesco am Boden liege und sich nicht mehr bewege. Der Freund geht zur Polizei. Francesco ist tot, erschossen von seinem Mitschüler.
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Schütze Valerio G. wird wegen Mordes verurteilt
Ein Motiv für die Tat gibt es bis heute nicht. Im August 2024 wird Valerio G. zu acht Jahren und sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Wegen seiner Brille nannten ihn Mitschüler Jeffrey Damher, ein US-Serienmörder. Valerio soll vor der Tat Gewaltfantasien geäußert haben. Vor Gericht sagte er: „Es tut mir leid, dass ich Gott gespielt und über Leben und Tod entschieden habe.“
Erinnerung an Francesco (✝︎14) verdient Schutz
Die Trauer um Francesco ist groß. Am Tatort fühlen sich Familie und Freunde ihm näher als an seiner Grabstelle. Es ist ein Ort zum Zeigen der Trauer. Rosa und Toni wissen nicht, wer der oder die Unbekannten sind, die das nicht respektieren. Kerzen und Engelsfiguren sind umgestoßen oder zerbrochen. Müll, Zigarettenstummel - achtlos weggeworfen. „Das ist nicht nur respektlos – es ist verletzend, entwürdigend und herzlos,“ sagen Rosa und Toni. „Wir erwarten, dass dieser Ort in Zukunft mit Achtung, Würde und Respekt behandelt wird, denn Erinnerung verdient Schutz.“
Ein Trikot, das die Eltern für ihren Sohn hingelegt haben, wurde bereits zweimal gestohlen. Das Trikot ist deshalb so wichtig, weil Franci mit seiner Familie jedes Jahr nach Neapel geflogen ist und die Quartieri Spagnoli besucht hat, ein Stadtviertel in der süditalienischen Hafenstadt Neapel. Dort steht ein Maradona-Schrein und der Fußballspieler Diego Maradona ist an einer Hauswand zu sehen. „Es hat einen besonderen Wert, deshalb lag ein Trikot von Maradona an der Gedenkstätte von Franci.“ Franci und ein Teil seiner Familie sind selbst Fußballspieler.

Die Polizei Lohr am Main ermittelt gegen Unbekannt wegen Diebstahl und Sachbeschädigung. Seine Eltern werden wieder ein Maradona-Trikot kaufen und hinlegen, weil Franci es so geliebt hat. Für Rosa und Toni ist es ein Weg, das schreckliche Geschehen zu verarbeiten.
Verwendete Quelle: RTL-Recherche
































