Fußballtrainerin weint um getöteten Fabian „Mittwoch hat er noch seine Rückennummer bekommen“

von Alexa von der Recke, Nils Fischer-Stahl, Johanna Grewer und Pascal Wede

Als sie anfängt zu sprechen, laufen ihr die Tränen herunter.
„Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll“, sagt Daniela Reinholdt. Dann stockt der dunkelhaarigen Frau die Stimme und sie muss tief durchatmen. Für das, was sie gerade durchlebt, gibt es einfach keine Worte. Sie war die Fußballtrainerin des achtjährigen Fabian. Der Junge wurde seit dem 10. Oktober in Güstrow vermisst. Daniela Reinhold hat bis zum Schluss geglaubt, dass der Grundschüler lebend gefunden wird. Doch seit Dienstag gibt es traurige Gewissheit: In Klein Upahl wurde eine Kinderleiche gefunden.

Trainerin erinnert sich, wie Fabian lachend auf dem Fußballplatz stand

„Er hat bei mir in der F-Jugend gespielt“, berichtet die Trainerin im Interview. „Mittwoch hat er noch seine Rückennummer bekommen. Die haben wir ihm zugeordnet. Er war total stolz darauf.“ Jetzt, knapp eine Woche später, ist plötzlich nichts mehr, wie es vorher war. Fabian wird nie wieder mit den anderen Kindern aus seinem Team auf dem Platz stehen. Die Polizei geht davon aus, dass der Achtjährige Opfer eines Verbrechens wurde.

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Seine Trainerin sieht ihn noch lachend auf dem Fußballplatz stehen. „Fabi“ sei ein glückliches Kind gewesen. „Und dann das“, sagt Daniela Reinhardt. Sie sei „fassungslos“ über das, was ihrem Schützling passiert ist. Sie kenne den Achtjährigen gut, weil ihre eigene Tochter eng mit ihm befreundet gewesen sei. „Sie gingen auch zusammen in die Schule“, berichtet die Trainerin.

Mit Kerzen und Blumen trauern Besucher eines Gottesdienstes um Fabian.
Mit Kerzen und Blumen trauern Besucher eines Gottesdienstes um Fabian.
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Fabians Fußballmannschaft wird von Seelsorgern betreut

Für die anderen Kinder in der Fußballmannschaft hat der Verein Seelsorger organisiert. Am Montag, als Fabian noch vermisst wurde, sei schon jemand vom Arbeiter-Samariter-Bund Deutschland e.V. (ASB) da gewesen und habe mit allen gesprochen. Da ahnte noch niemand, dass der verschwundene Achtjährige nur ein paar Stunden später von einer Spaziergängerin tot im Wald gefunden würde.

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Am 15. Oktober will die Trainerin sich dann nochmal mit ihrer Mannschaft zusammensetzen und über Fabian sprechen. Auch da seien Seelsorger dabei. Sie wollten die Kinder über „Fabi“ reden lassen und ein paar schöne Worte sagen, damit alle ihren Mannschaftskameraden in guter Erinnerung behalten.

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Wie genau der Grundschüler aus Güstrow ums Leben kam, ist noch unklar. Die Ermittlungen stünden noch ganz am Anfang, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Auch einen Tatverdächtigen gibt es noch nicht.

Verwendete Quellen: News 5, eigene RTL-Recherchen, dpa