Auto rammt E-Scooter in Frankfurt – Zwillingsbrüder tot„Dann habe ich die Leute gesehen, wie die auf dem Boden lagen”

Scherben, Blut, Kratzer im Asphalt.
Die Spuren des Horror-Crashs nahe des Frankfurter Hauptbahnhofs sind auch am Tag danach noch deutlich sichtbar. In der Nacht zu Sonntag erfasst ein Autofahrer eine Gruppe E-Scooter-Fahrer. Ein 23-Jähriger stirbt noch an der Unfallstelle, sein Zwillingsbruder kurz darauf im Krankenhaus. RTL spricht mit zwei Augenzeugen vor Ort.
Unfallfahrer sei einfach ganz normal weitergefahren
Die Shisha-Bar von Danial Mashadi liegt genau an der Kreuzung im Gallus-Viertel, an der sich die Tragödie gegen 2.35 Uhr ereignet. Mitarbeiter Arton Kastrati bringt gerade den Müll raus, als er einen lauten Knall hört. Dann sei alles ganz schnell gegangen. „Ich hab’ dann das Auto gesehen, was Funken unten drunter gehabt hat”, so der Augenzeuge. Einer der E-Scooter-Fahrer war unter dem Auto mehrere Meter mitgeschleift worden. „Dann habe ich die Leute gesehen, wie die auf dem Boden lagen.”
Video: Auto rast in E-Scooter-Gruppe – Zwillinge sterben
Lese-Tipp: Auto fährt in E-Scooter – Zwillingsbrüder sterben
Seine Kollegen und er hätten dann sofort die Polizei alarmiert. Zu seinem Entsetzen sei der Fahrer des Wagens – ein 23-jähriger Mann, der sich später der Polizei am Unfallort stellte – mit Vollgas weitergerast. „Ich habe gedacht, der hält an. Aber der ist ganz normal weitergefahren”, erinnert sich der Augenzeuge, der angibt, dass der Fahrer mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs gewesen sei.
„Hier liegen Tote vor deinem Laden”
Shisha-Bar-Inhaber Danial Mashadi ist zum Zeitpunkt des Unfalls gerade auf dem Heimweg, als sein Handy plötzlich klingelt. „Auf einmal kriegte ich einen Anruf: ,Hier liegen Tote vor deinem Laden’”, erzählt er im Interview. Er sei dann sofort zurückgeeilt und habe das schreckliche Ausmaß gesehen. Er lenke sich jetzt mit Arbeit ab, um die Bilder der Nacht aus dem Kopf zu bekommen. „Es war sehr, sehr, sehr schlimm”, sagt auch Arton Kastrati, der ebenfalls noch sichtlich unter Schock steht.
Da an der Unfallstelle zunächst noch keine Blumen niedergelegt worden seien, haben die beiden eine Kerze dort angezündet.