Die Deutschen erwarteten mit Hoffnung und Sorge den 15. Juni
2019. Ab diesem Tag waren E-Scooter, wie zuvor bereits in Skandinavien, Kanada
und Irland, auch in Deutschland zugelassen. Antreten sollten die elektrischen
Tretroller mit Lenkstange und Trittbrett als umweltfreundliche Alternative zum
Auto.
Was sind E-Scooter?
E-Scooter sind elektrische Tretroller, die zu den
Elektrokleinstfahrzeugen gehören. Als Fahrzeug mit Elektromotor sind sie
Kraftfahrzeuge, denn der wiederaufladbare Akku sorgt für selbstständiges Fahren
bis zu 20 km/h. Damit dürfen E-Scooter auf Radwegen und der Straße fahren,
jedoch nicht auf Gehwegen. Ein Führerschein ist nicht notwendig. Auch ein Helm
muss nicht getragen werden. E-Scooter dürfen bis zu 2 Meter lang, bis zu 1,40
Meter hoch und bis zu 70 Zentimeter breit sein. Das Gesamtgewicht darf 55
Kilogramm nicht übersteigen.
Wo es in Deutschland E-Scooter gibt
Grundsätzlich kann sich jeder ab 14 Jahren einen E-Scooter
kaufen und damit fahren. Im ländlichen Bereich kann der Elektro-Roller nützlich
sein, um von einem Ort zum anderen zu kommen. Zu beachten ist, dass bei privaten
Anschaffungen eine Allgemeine Betriebserlaubnis vorliegen muss. Überwiegend
gibt es E-Scooter in größeren Städten als Leih-E-Scooter. Mit der
Smartphone-App des Herstellers wird der nächste verfügbare Elektro-Roller
angezeigt, der genutzt werden kann. Über Nacht werden die E-Scooter
eingesammelt, aufgeladen und zum Gebrauch am kommenden Tag wieder in der Stadt
verteilt.
Theorie und Praxis: der E-Scooter im Alltagstest
Vor seiner Einführung warb Verkehrsminister Andreas Scheuer
damit, dass E-Scooter „ideal für die letzte Meile von der U-/S-Bahn oder
Bushaltestelle“ seien. Wie die Praxis zeigt, dient er tatsächlich Touristen zum
bequemen Durchfahren der Innenstädte. Kritiker werfen den Gefährten eine
schlechte Umweltbilanz vor. Sie argumentieren, dass der Betrieb zwar
emissionsfrei funktioniert, Herstellungskosten, Lebensdauer und Aufladeprozess
aber einberechnet werden müssen.