Bundesbehörde löscht Video nach Riesen-Shitstorm!„Sind Poldi, Klinsi und Co schuld am Rechtsruck in Deutschland?”

Nach dem Abpfiff: Mannschaftsfoto zum Platz 3 von der Nationalmannschaft von Deutschland, Ausschnitt, u.a. mit Trainer Juergen KLINSMANN (GER), David ODONKOR (GER, Nr. 22), Lukas PODOLSKI (GER, Nr. 20), Torwart Jens LEHMANN (GER, Nr. 1), Bastian SCHWEINSTEIGER (GER, Nr. 7), Tim BOROWSKI (GER, Nr. 18), Philipp LAHM (GER, Nr. 16), Christoph METZELDER (GER, Nr. 21), Sebastian KEHL (GER; Nr. 5) und Arne FRIEDRICH (GER, Nr. 3). Spiel um Platz 3, 3rd place match, Deutschland (GER) - Portugal (POR) 3:1, am 08.07.2006 in Stuttgart; Fussball WM2006 FIFA WM 2006, vom 09.06. - 09.07.2006 in Deutschland
Deutschland feiert bei der WM 2006 den dritten Platz.
picture alliance/SVEN SIMON

Tausende Nutzer in den sozialen Medien fragen: Wie, bitte?!
Die Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) greift eine steile These auf: Die deutsche Nationalmannschaft und die Heim-WM 2006 - unser Sommermärchen - könnten der Startschuss für die zunehmende Radikalisierung in Deutschland gewesen sein. Dafür bekommt die Bundesbehörde heftigen Gegenwind.

Im Video: Bundesbehörde bekommt heftigen Shitstorm ab

Bundesbehörde stellt Verbindung zu Pegida her

Am Dienstag postet die Bundeszentrale für politische Bildung ein Video auf ihrem Instagram-Account - so wie viele andere schon. Doch dieses Mal hat die Veröffentlichung ein Nachspiel. Das Thema: Die WM 2006 und der womöglich damit zusammenhängende Rechtsruck in unserer Gesellschaft. Die BpB stellt die Frage: „Sind Poldi, Klinsi und Co schuld am Rechtsruck in Deutschland?”

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Die Mitarbeiterin der BpB sagt selbst in dem Video: „Steile These, aber da könnte schon was dran sein.” Der Gedankengang: Bei der WM hätten die Deutschen wieder Flaggen und Fanartikel in Schwarz-Rot-Gold zeigen können. Und beim Public Viewing habe es die Geburtsstunde des „Party-Patriotismus” gegeben. Doch: Auch nach dem Turnier und dem dritten Platz vom damaligen Bundestrainer Jürgen Klinsmann (59), Fan-Liebling Lukas Podolski (39) und dem restlichen Team sei es mit dem Patriotismus nicht vorbei gewesen.

Im Video heißt es: „Etwas weniger als zehn Jahre später laufen mit Pegida patriotische Europäer mit Deutschlandfahnen durch Dresden. Politikwissenschaftler Clemens Heni sagt: Ohne die WM 2006 wäre das so nie möglich gewesen. Und Pegida war erst der Anfang für eine Radikalisierung der Rechten in Deutschland.”

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Viele Follower reagieren deutlich auf das Video

Und was sagen die einstigen Helden des Sommermärchens zu dem Video? Weder Podolski noch Klinsmann wollen sich auf Anfrage von RTL dazu äußern.

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Die über 85.000 Follower der Behörde haben hingegen eine klare Meinungen zu dem Thema. Einer schreibt: „Meine These: Solche Clips treibt Menschen nach rechts.” Ein anderer formuliert es noch deutlicher: „Durch solche dämlichen Beiträge verliert ein super Bildungsinstrument an Glaubwürdigkeit. Die WM für den Rechtsruck verantwortlich zu machen ist mit Abstand das dümmste was ich seit Monaten gehört habe.”

Heftiger Gegenwind also für die BpB! RTL hat die Bundeszentrale für politische Bildung für eine Stellungnahme angefragt, eine Antwort steht noch aus. Das Video ist jedoch am Donnerstagmittag nicht mehr auf dem Instagram-Account zu finden.