Britischer Familienvater starb in Spanien
War angeblicher Urlaubs-Unfall Mord? Familie erkämpft Untersuchung

Was ist nur mit Nathan Osman passiert?
Der 30-Jährige stirbt im September 2024 im Urlaub im spanischen Benidorm. Die Ermittler gehen schnell von einem Unfall aus. Doch die Familie des vierfachen Vaters glaubt, dass hinter seinem Tod ein schreckliches Verbrechen steckt. Und für die Gerechtigkeit geben sie nicht auf!
Familie von Nathan Osman glaubt nicht an Unfall-Theorie! „Deshalb kam das völlig aus heiterem Himmel“
Rund acht Monate ist es her, dass der Brite Nathan Osman aus einem Urlaub mit seinen Freunden nicht zurückgekehrt ist. Stattdessen wurde im September die Leiche des 30-Jährigen am Rande einer abgelegenen Klippe im spanischen Benidorm gefunden. Für die Familie ein Schock.
Und dann das: Die Polizei geht schnell von einem Unfall oder einem Suizid aus und schließt die Ermittlungen ab. Für Nathans Familie und vor allem für seinen Bruder Lee der absolute Horror. „Er war nicht der typische Brite im Ausland. Er wurde nicht rüpelhaft. Er war klug, er war 30 Jahre alt, hatte vier Kinder und war sehr anständig. Deshalb kam das völlig aus heiterem Himmel“, erzählt der 39-Jährige im Interview mit dem britischen Portal Metro.
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Familie ermittelt selbst – „Wir glauben, dass jemand seine Leiche dort entsorgt hat”
An die Theorie der Ermittler glauben sie darum nicht. Und sie entdecken, dass am Morgen nach seinem Tod mit seiner Bankkarte zwei Kaufversuche unternommen worden seien, berichtet Metro weiter. Darum beschließen sie, dass sie selbst ermitteln. Auch einen Privatdetektiv schalten sie ein. Und der wird fündig: Die versuchten Käufe wurden „an einem Ort getätigt, der neun Autominuten von dem Ort entfernt ist, an dem er gefunden wurde“, so Nathans Bruder weiter.
Sie glauben, dass er nicht freiwillig oder zufällig zu dem Ort gegangen ist, an dem er gefunden wurde, da er schwer zu erreichen ist. „Es gibt nur eine Straße nach oben, also glauben wir, dass er entführt worden sein muss. Zu Fuß ist kaum zu erreichen.“ Um diesen Hügel hinaufzulaufen, bräuchte man mindestens 90 Minuten, und es ist eine ländliche Gegend, so der 39-Jährige weiter.
Dass Nathan weder betrunken war, noch unter Drogen stand, würden zudem Videoaufnahmen belegen, so die Familie weiter. Zu sehen ist darauf, wie er um 4.08 Uhr morgens an der Promenade von Benidorm in Richtung seines Hotels geht.
Ihre Vermutung: Hinter Nathans Tod steckt ein brutales Verbrechen. „Wir glauben, dass jemand seine Leiche dort entsorgt hat. Es gibt eine Person oder mehrere Personen, die dafür verantwortlich sind, dass er dorthin gebracht wurde und dass er gestorben ist“, so Lee Evans. Die Familie geht außerdem davon aus, dass einige von Nathans Verletzungen auf einen Angriff vor seinem Sturz hindeuten, und sagt, sein Telefon sei zertrümmert worden.
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Neue Mord-Untersuchung eingeleitet
Ihr Durchhaltevermögen scheint sich nun auszuzahlen. Denn endlich gibt es neue Hoffnung für Nathans Familie: Monate nach dem Tod und Wochen nachdem sie die neuen Beweise der spanischen Staatsanwaltschaft vorgetragen haben, kommt der Fall nun neu ins Rollen: Ein Richter hat entschieden, dass eine Untersuchung wegen Mordes eingeleitet worden soll.
Nathans Tod wird somit nicht nur als Unfall, sondern auch als Mordfall behandelt. Ob so endlich die letzten Stunden des 30-Jährigen aufgeklärt werden können, bleibt nur zu hoffen. (jow)