Ihr Lebensstil wird zu seinem TodesurteilJunge (3) stirbt wegen „extremer veganer Diät“ – lange Haft für Eltern!

Naiyahmi und Tai Yasharahyalah vor dem Crown Court in Coventry, wo sie wegen des Todes ihres dreijährigen Sohnes angeklagt sind.
Die Angeklagten hatten die Vorwürfe vor dem Coventry Crown Court mit ihrem speziellen Glauben begründet.
picture alliance / empics | Matthew Cooper

Schreckliches Ende eines Kinderlebens!
Der dreijährige Abiyah stirbt einen qualvollen Tod, weil seine Eltern medizinische Hilfe verweigern. Stattdessen begraben sie ihn im Garten, überzeugt, er würde wiedergeboren. Nun endet der Prozess – mit einer Hammer-Strafe.

Leben außerhalb der Gesellschaft – mit fatalen Folgen

An starker Unterernährung ist der dreijährige Junge in Großbritannien gestorben. Schuld sind seine Eltern, entscheidet ein Gericht und schickt das Paar für lange Zeit ins Gefängnis. Der Vater wird zu 24,5 Jahren und die Mutter zu 19,5 Jahren Haft verurteilt. Die Eltern hätten dem Kind eine „extreme vegane Diät” auferlegt und damit dazu beigetragen, dass es verhungert, zitiert die britische Nachrichtenagentur PA den Richter in der Stadt Coventry.

Die Yasharahyalahs leben bewusst abseits der Gesellschaft – in einem Wohnwagen in Birmingham (England) – versorgen sich selbst und folgen einer extrem restriktiven veganen Ernährung. Doch diese Lebensweise wird ihrem Sohn zum Verhängnis: Abiyah leidet zum Ende seines kurzen Lebens an schwerer Unterernährung, Knochenbrüchen, Wachstumsstörungen und anderen gesundheitlichen Problemen. Trotz seines offenkundig schlechten Zustands verweigern die Eltern jedoch jegliche medizinische Hilfe. Stattdessen behandeln sie ihn mit Knoblauch und Ingwer.

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Das ganze Ausmaß der Vernachlässigung durch seine Eltern wird erst nach der Exhumierung Abiyahs Leiche deutlich. „Es ist schwer, sich einen schlimmeren Fall von Vernachlässigung vorzustellen als den, der hier vor das Gericht gekommen ist“, sagt der Richter. Das Kind sei im Wachstum stark zurückgeblieben – bei seinem Tod im Alter von knapp vier Jahren wird es in den Kleidern eines 18 Monate alten Kindes begraben.

Garten wird zum Grab

Nach Abiyahs Tod rufen die Eltern nicht den Notruf. Sie glauben, dass Fremde die „Geister“ ihres Sohnes verscheuchen können. Stattdessen führen sie spirituelle Rituale durch, halten eine Petroleumlampe bereit und warten acht Tage, in der Hoffnung, sein Geist würde zurückkehren. Abiyahs Mutter sagt laut BBC vor Gericht: „Die Natur hat ihre eigene Art, Dinge zu tun.“ Schließlich balsamieren sie den Leichnam ein, begraben ihr Kind in einem provisorischen Grab in ihrem Garten.

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Während des Prozesses erklären sie, ihre Handlungen seien von ihrem Glauben und kulturellen Überzeugungen motiviert gewesen, berichtet BBC. Der Anklage zufolge hätten sich die Eltern ein eigenes Glaubenssystem auf Basis der Igbo-Kulturs aus Nigeria (wo Abiyahs Vater aufwuchs) erfunden. Sie glaubten offenbar, dass Abiyah wiedergeboren würde.

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Hartnäckige Sozialarbeiterin deckt grausamen Fall auf

Vor Gericht wird klar, dass Beamte das Grundstück in Birmingham bereits dreimal durchsuchten – im Februar 2018, als Abiyah noch lebte, im September 2021 nach seinem Tod und im März 2022, um bei der Zwangsräumung des Paares zu helfen. Weil Tai (42) und Naiyahmi (43) bei der Räumung massiv unterernährt sind, werden sie anschließend im Krankenhaus behandelt. Die beiden werden unter die Lupe genommen – doch erst durch eine hartnäckige Sozialarbeiterin, die auf den Social Media-Kanälen des Paares ein Video findet, auf welchem Abiyah als Baby zu sehen ist, werden die Ermittler misstrauisch. In einer Befragung geben die Eltern schließlich zu, ihr Kind begraben und Abiyahs Tod nicht registriert zu haben. (kra, nlu/mit dpa)