Erstmal kein Chanel mehr für Yasemin G.
Millionendiebin muss fast sieben Jahre in den Knast!

Ihren geliebten Luxus kann sich die Bremerin ab sofort abschminken.
Der Fall um die Millionendiebin Yasemin G. macht deutschlandweit Schlagzeilen. Alle warten gespannt: Welche Strafe bekommt eine Frau, die 8,2 Millionen Euro aus einer Geldtransportfirma mitgehen lässt? Heute gab das Bremer Landgericht endlich die Antwort.
Vor dem Urteil hat sie noch gelächelt
Es ist wohl das letzte Mal, dass Yasemin G. den Gerichtssaal betritt. Ein letztes Mal muss sie sich der Richterin und dem öffentlichen Trubel um ihren Fall stellen. In den letzten fünf Verhandlungstagen wurden alle Beweise überprüft, alle Zeugen und auch die Bremerin selbst angehört. Deshalb geht es heute nach den Plädoyers von Staatsanwaltschaft und Verteidigung ganz schnell. Um 12:45 verkündet die Kammer: Yasemin G. muss für sechs Jahre und neun Monate ins Gefängnis.
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Die Richterin sagt in ihrer Begründung: „Niemand hat sie gezwungen, ja zu sagen. Es war ihre freie Entscheidung.“ Sie nimmt das Urteil gefasst, relativ regungslos hin. Vor dem Urteil hat sie noch ein bisschen gelächelt. Doch danach ist ihr jetzt nicht mehr.
Im Video: Yasemin G. auf der Flucht
Ihre Masche klingt wie aus einem Film
Yasemin G. ist schon länger bei der Bremer Geldtransportfirma angestellt, als die am 21. Mai 2021 einen riesen Coup landet. Ihre Aufgabe ist es, Bargeld für Kunden zu verpacken und per Sicherheitstransport zu verschicken. Auch am besagten Tag legt die junge Frau die unzähligen Scheine in Sicherheitstaschen. Die landen aber nie beim Kunden, sondern in einem Rollcontainer. Den bedeckt sie mit etwas Pappe und Müll und zieht ihre 8,2 Millionen Euro schwere Beute seelenruhig über den Hof der Firma. Sie macht einem Mitarbeiter der Firma falsche Hoffnungen auf ein romantisches Treffen, damit er sie durchlässt. Hinter der Schranke wartet eine Komplizin mit dem gemieteten Fluchtwagen. Dann verschwindet Yasemin G. drei Jahre spurlos. Und auch das Geld ist futsch.
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Auf die Frage der Richterin, wieso Yasemin G. in Designerklamotten vor Gericht erscheint, antwortet sie: „Ich bin eine modebewusste Frau, die sich gerne gut kleidet.“ Die junge Frau zeigt sich immer kooperativ, gesteht die Tat direkt bei Prozessauftakt. Yasemin G. versichert vor Gericht: Sie bereue die Tat. Sie rechtfertigt sich immer wieder mit der labilen Situation, in der sie sich wegen der traumatischen Trennung von ihrem Ex-Freund befunden habe.
Außerdem habe sie von den acht Millionen Euro nur 20.000 bis 25.000 Euro erhalten. Den Rest der Beute hätten Mittäter weggebracht, die sie teilweise zu der Tat genötigt hätten. Details, die sich sicherlich auf die Höhe ihrer Strafe ausgewirkt haben. Doch vor dem Gefängnis schützen konnten sie Yasemin G. nicht.