Im Sommer rauben sie uns den letzten NervFünf Strategien, mit denen ihr euch Wespen vom Leib haltet – ohne euch strafbar zu machen!

von Marlena Busch, Pia Lindenberg, Ingo Wickop und Svenja Hoffmann

Summ, summ, summ, die Wespen summen herum!
Wespen sind für viele von uns einfach nur eine nervige Plage. Doch für unser Ökosystem sind sie genauso wichtig wie Bienen. Daher ist das Töten der Insekten auch strengstens verboten! Wir verraten euch, wie ihr euch Wespen auf harmlose Art und Weise vom Leib halten könnt.

Strategie 1: Wespen mit Wespennest-Attrappe abwehren

Wespennest-Attrappen sind eine kostengünstige und umweltfreundliche Abwehrmethode.
Wespennest-Attrappen sind eine kostengünstige und umweltfreundliche Abwehrmethode.
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Der sogenannte Wespenschreck – ein Fake-Wespennest – setzt auf Abschreckung. Er signalisiert einigen Wespenarten, dass hier bereits ein Schwarm beheimatet ist. Und von Orten, an denen bereits ein Schwarm lebt, halten sich andere Wespen lieber fern.

Lese-Tipp: Wespen bekämpfen? So teuer ist es, das Insekt zu töten

Hängt die Wespennest-Attrappe einfach an die betroffene Stelle, etwa nahe dem Esstisch oder vor ein Fenster. Im Obstbaum soll das künstliche Nest sogar die heranreifenden Früchte vor den Plagegeistern schützen. Im Frühjahr, wenn die überwinterten Wespen-Weibchen ein neues Volk gründen, kann der Wespenschreck den Nestbau schon frühzeitig unterbinden.

Wespennest-Attrappen kann man entweder fertig kaufen, oder im Handumdrehen selber bauen: Alles, was ihr braucht, ist eine braune Papiertüte. Knüllt diese so zusammen, dass sie einem Wespennest ähnelt und hängt sie an der betroffenen Stelle auf.

Strategie 2: Wespen mit Gerüchen vertreiben – diese Düfte stinken den Insekten gewaltig!

Es gibt Gerüche, die Wespen extrem widerlich finden. Bastelt also einfach eine Insekten-Stinkbombe, um sie auf Abstand zu halten.

  • Orange, Nelke, Basilikum: Eva Goris von der Deutschen Wildtier Stiftung rät, „eine halbierte Zitrone mit Gewürznelken zu spicken und zusammen mit einem Sträußchen Basilikum auf den Tisch“ zu stellen.

  • Ätherische Öle: Außerdem gibt es natürliche, ätherische Öle, die Wespen ebenfalls nicht mögen, darunter: Pfefferminze*, Eukalyptus*, Teebaum*, Nelke, Zirbe, Lavendel. In einer Duftlampe* können die Öle helfen, die schwarz-gelben Biester fernzuhalten.

Auch Wespenkissen und tierfreundliche Sprays gegen Wespen* sind im Handel erhältlich. Sie beinhalten ebenfalls ätherische Öle, die für die schwarz-gelben Insekten unangenehm sind. Legt das Kissen auf euren Esstisch oder sprüht mit dem Spray Tischdecken und Gartenmöbel ein, bevor Geschirr und Essen auf dem Tisch stehen. Aber wichtig: Niemals die Tiere selbst ansprühen!

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Strategie 3: Wespen gezielt an einen Ort und vom Esstisch weg lenken

Wespen lassen sich zum Beispiel mit Weintrauben bestechen.
Wespen lassen sich zum Beispiel mit Weintrauben bestechen.
picture alliance / dpa Themendienst | Andrea Warnecke

Ladet die hungrigen Nervensägen zum Festmahl ein – die Gäste müssen aber an einem Extra-Tisch Platz nehmen, und zwar weit entfernt von eurem eigenen Essen. Keine Sorge, es wird nicht teuer. Auf der Speisekarte stehen saftige Früchte: „Sie lieben Weintrauben. Damit lassen sie sich ablenken und friedlich stimmen", sagt Tier-Expertin Goris.

Strategie 4: Wespen mit den richtigen Tönen vertreiben

Als besonders umwelt- und tierfreundlich gegen die stechenden Biester gelten Ultraschallgeräte. Es handelt sich dabei um kleine Apparate, die hohe Töne im Ultraschallbereich aussenden. Menschen und größere Tiere wie Hunde oder Katzen fühlen sich laut Herstellern von den Geräuschen nicht belästigt. Insekten hingegen können die Töne hören und sollen durch die Dauerbeschallung so gestört werden, dass sie freiwillig die Flucht ergreifen.

Strategie 5: Fallobst aufsammeln hält Wespen fern und schützt vor Stichen

Fallobst und überreife Früchte ziehen Wespen an. Besonders am Boden liegende Früchte stellen eine Gefahr dar. Denn wenn ihr auf eine dort sitzende Wespe tretet, ist der Stich garantiert. Sammelt das Obst also auf oder legt es an einen Ort, wo die Wespen naschen dürfen, ohne eure Füße dabei zu gefährden.

Diese Fehler bei der Wespenabwehr solltet ihr vermeiden!

Wespenstich
Wer wild um sich schlägt, macht Wespen aggressiv und könnte gestochen werden. Schiebt die Tiere einfach mit der Hand vorsichtig zur Seite.
Nataba, iStockphoto, iStockphoto
  • Schlagen, pusten, fuchteln: Keine Frage, es nervt gewaltig, wenn Wespen im Anflug sind. Wilde Abwehr-Zuckungen sind aber nicht angebracht. Im Gegenteil, das macht die Insekten erst recht stechwütig. Wer folgende Grundregeln beachtet, ist auf der sicheren Seite: Nicht schlagen und hektische Bewegungen vermeiden. Pustet die Wespen auf keinen Fall an – das Kohlendioxid in unserem Atem macht Wespen aggressiv. Schiebt die Tierchen stattdessen sanft mit der Handkante weg.

Lese-Tipp: Welches Insekt hat mich denn da gebissen? So ordnet ihr Stiche richtig zu

  • Wespenfallen: Wespen sind ziemlich solidarisch. Sie reagieren auf Hilferufe ihrer Artgenossen. Das Problem: Sitzen Wespen in der Falle, verströmen sie Duftstoffe, die andere Wespen alarmieren und anlocken. Todesfallen für Wespen würden eure Not also nur noch vergrößern.

Warum es jedoch helfen kann, die erste Wespe mit einem Glas für eine Zeit lang einzufangen, verraten wir euch oben im Video. Dort erfahrt ihr auch, was ihr in Sachen Körperpflege lieber vermeiden solltet, um Wespen nicht zusätzlich anzulocken.

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