Mett boomt zu KarnevalIst rohes Hackfleisch gesünder als gedacht? Ernährungswissenschaftlerin klärt auf

Denkt ihr bei diesem Anblick „nice to Mett you“? So geht es vielen während der Karnevalszeit!
Denkt ihr bei diesem Anblick „nice to Mett you“? So geht es vielen während der Karnevalszeit!
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Mett guter Laune durch die Karnevalszeit – ist das euer Motto?
Für die meisten gehört Gehacktes nicht regelmäßig auf den Speiseplan. Aber an Karneval/Fasching/Fastnacht darf es dann für viele doch mal ein Mett-Brötchen sein. Doch wie gesund ist rohes Hackfleisch eigentlich? Die Ernährungswissenschaftlerin Nora Rieder erklärt im RTL-Interview, ob ihr das Mett eures Vertrauens guten Gewissens verschlingen dürft und worauf ihr dabei achten müsst!

Ältere verzichten mehr auf Fleisch als Jüngere

Mett ist nicht gleich Mett! Die einen lieben ihr Mett-Brötchen mit gehackten Zwiebeln, die anderen präferieren Zwiebelringe auf ihrem Brötchen. Für die meisten darf auch etwas Petersilie auf dem rohen Hackfleisch nicht fehlen! Auch wenn der generelle Fleischkonsum dem vorherrschenden Zeitgeist nicht mehr entspricht und viele Menschen im Alltag darauf achten, weniger Fleisch zu essen, wird zur Karnevalszeit bei vielen Jecken und Narren eine Ausnahme gemacht. Tatsächlich wird aktuell erstmals seit 2016 laut Statistischem Bundesamt hierzulande wieder mehr Fleisch produziert. Während Ältere eher darauf verzichten, kommt bei Jüngeren tatsächlich demnach häufiger Schnitzel oder Wurst auf den Tisch.

Doch Mett landet bei den meisten Deutschen außerhalb von den jecken Tagen eher in Ausnahmefällen auf dem Speiseplan. Das liegt auch an Vorbehalten gegenüber rohem Hack!

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Mett: „Enthält viele wertvolle B-Vitamine“

Viele fragen sich bei Mett: Ist das nicht ungesund? „Mett ist nicht per se ungesund. Es liefert mit 16 Gramm pro 100 Gramm viel hochwertiges Eiweiß, das langanhaltend sättigt. Zudem enthält es viele wertvolle B-Vitamine, welche die Konzentration fördern und wichtig sind für unseren Energiestoffwechsel“, weiß Ernährungswissenschaftlerin Nora Rieder. Doch eins ist laut der Expertin nicht zu vergessen, das Fleisch enthält auch 22 Gramm Fett.

„Und da es sich dabei um gesättigte Fettsäuren handelt, die bei einem regelmäßigen Verzehr Herz-Kreislauferkrankungen begünstigen, sollten wir Mett nur in Maßen verzehren. Bei Fleisch gilt grundsätzlich die Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE): Mehr als 300 Gramm – oder zwei Portionen – pro Woche sollten es nicht sein“, stellt unsere Expertin klar.

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Vorsicht bei Mett-Brötchen: „Sehr sensibles Lebensmittel“

Und warum ist der Verzehr von Mett in den Augen vieler Menschen risikobehaftet?

„Bei rohem Fleisch wie Mett handelt es sich um ein sehr sensibles Lebensmittel. Da das rohe Schweinefleisch bei der Herstellung durch den Fleischwolf gedreht wird, hat das Fleisch eine relativ große Oberfläche. Auf dieser können sich Bakterien wie Campylobacter, E. coli und Salmonellen, aber auch Viren und Parasiten optimal vermehren“, weiß die Expertin.

Und: „Diese Bakterien könnten Magen-Darm-Erkrankungen wie Durchfall und Erbrechen auslösen“ – und wer will das schon? Also Vorsicht vor allem bei der Lagerung!

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Mett sollte noch am Tag des Einkaufs verzehrt werden

„Nach dem Kauf von frischem Mett müssen wir darauf achten, dass die Kühlkette eingehalten wird. Im Sommer sollte Mett am besten in einer Kühltasche nach Hause transportiert und dort direkt in den Kühlschrank gepackt werden. Dieser sollte optimalerweise auf vier Grad heruntergekühlt werden, damit sich Keime nicht so leicht vermehren können“, rät Rieder.

Außerdem sollte Mett laut der Expertin noch am Tag des Einkaufs verzehrt werden. „Im Gegensatz zu vielen anderen Lebensmitteln gibt es für frisches Fleisch wie Mett kein Mindesthaltbarkeits-, sondern ein Verbrauchsdatum.“

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Mett-Fans aufgepasst! Wer davon die Finger lassen sollte

Die Ernährungswissenschaftlerin weist zudem darauf hin, wer generell die Finger von Mett lassen sollte. „Nach Ablauf des Verbrauchsdatums sollte rohes Hackfleisch aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr verzehrt werden. Besonders empfindliche Personengruppen wie Kleinkinder, Schwangere, aber auch ältere Menschen und Patienten mit geschwächtem Immunsystem sollten grundsätzlich auf den Verzehr von rohem Fleisch wie Mett verzichten.“